Welche Dicke sollte Parkett haben?
Ein Parkettboden ist nicht nur vielseitig einsetzbar und optisch ansprechend, sondern überzeugt auch durch seine Langlebigkeit.
Entscheidendes Kriterium für die Lebensdauer ist, welche Dicke das Parkett aufweist.
Einen Überblick über die handelsüblichen Stärken und den unterschiedlichen Aufbau von Parkettböden finden in diesem Artikel.
In welchen Stärken ist Parkett erhältlich?
Die Dicke des Parketts ist davon abhängig, um welche Parkettart es sich handelt.
Parkett ist grundsätzlich in zwei Ausführungen erhältlich, die sich in ihrem Aufbau – und demnach in ihrer tatsächlichen Dicke – grundlegend unterscheiden:
Massivparkett (Einschichtparkett)
Das klassische Massivparkett (auch Einschichtparkett) besteht durchgehend aus einer Schicht Vollholz, das zuerst meist im Rohzustand vollflächig verklebt verlegt und erst anschließend geschliffen und oberflächenbehandelt wird.
Die Verlegung von Massivparkett gestaltet sich einerseits zwar relativ aufwändig und zeitintensiv, da der Boden erst nach mehreren Arbeitsschritten einsatzbereit und begehbar wird. Andererseits sorgt die Dicke des Massivparketts aber auch für besonders hohe Widerstandsfähigkeit und Langlebigkeit.
Massivparkett gibt es in unterschiedlichen Stärken zwischen 8 und 23 mm.
Durch seine Dicke kann es im Zuge von Renovierungsarbeiten mehrmals abgeschliffen werden.
Geht man davon aus, dass Parkett aufgrund von Abnutzung und Beschädigungen ungefähr alle 10 bis 15 Jahre renovierungsbedürftig ist und pro Schleifvorgang ca. 0,3 bis 0,5 mm der Parkettoberfläche abgetragen werden, ergibt sich bei Massivparkett eine Lebensdauer von mehreren Jahrzehnten.
Die gängigsten Varianten von Massivparkettböden und ihre Stärken sind:
- Stabparkett:
14 bis 23 mm, kann 5 – 7 mal abgeschliffen werden - Schiffsboden:
14 bis 23 mm, kann 5 – 7 mal abgeschliffen werden - Mosaikparkett:
8 bis 10 mm, kann 4 – 5 mal abgeschliffen werden - Lamparkett:
6 bis 15 mm (Standard: 10 mm), kann 4 – 5 mal abgeschliffen werden - Tafelparkett:
ca. 10 mm (vereinzelt bis zu 20 mm), kann 4 – 5 mal abgeschliffen werden
Fertigparkett (Mehrschichtparkett)
Im Gegensatz zum Massivparkett besteht Fertig- oder Mehrschichtparkett aus mehreren, miteinander verleimten Schichten.
Es wird bereits verlegefertig aufbereitet geliefert und ist mit einer durch Öl oder Lack versiegelten Schicht oberflächenbehandelt, sodass es direkt nach der Verlegung begehbar ist.
Fertigparkett ist als 2-Schicht- oder 3-Schicht-Parkett erhältlich. 2-Schicht-Parkett besteht aus einem Trägermaterial aus Holzverbundstoff-Platten oder günstigem Holz, das mit einer Nutzschicht aus hochwertigem Echtholz verleimt ist.
3-Schicht-Parkett enthält zusätzlich dazu einen – ebenso aus Holz oder Holzverbundstoffen bestehenden – Gegenzug, der den Fußboden noch stabiler macht.
Ausschlaggebend für die Qualität von Fertigparkett ist die Nutzschicht:
Diese besteht aus verschiedenen Holzarten und sollte eine Stärke von mindestens 2,5 mm aufweisen.
Dabei gilt der Grundsatz:
Je höher die Dicke der Nutzschicht des Parketts ist, desto qualitativ hochwertiger ist der Boden und desto höher ist seine Lebensdauer.
Die gesamte Stärke des Parketts setzt sich demnach aus der Dicke des Trägermaterials und der Nutzschicht zusammen. Handelsübliches Fertigparkett weist folgende gängigen Stärken auf:
2-Schicht-Parkett:
Gesamtstärke 10 bis 16 mm, Nutzschicht 3 bis 6 mm, kann 2 – 3 mal abgeschliffen werden
3-Schicht-Parkett:
Gesamtstärke 10 bis 25 mm, Nutzschicht 3 bis 8 mm, kann 2 – 4 mal abgeschliffen werden
Sonderform: Furnierparkett
Furnierparkett gilt als Sonderform des Parkettbodens, da es die Besonderheiten von Holz- und Laminatböden vereint:
Edelholzfurniere mit geharzter, mehrfach beschichteter Oberfläche werden mit wasserresistenten HDF-Trägerplatten verleimt.
Die gesamte Dicke von Furnierparkett liegt zwar ebenfalls zwischen 10 und 23 mm. Anders als das klassische Fertigparkett kann Furnierparkett allerdings nicht abgeschliffen werden, da die Nutzschicht weniger als 1 mm stark ist.
Worauf wirkt sich die Parkett-Stärke aus?
Die Stärke spielt bei der Auswahl des Parketts in mehrerlei Hinsicht eine Rolle:
Einerseits sind die Anschaffungskosten bei dickerem Parkett meist höher, andererseits wirkt sich die Stärke maßgeblich auf die Lebensdauer des Bodens aus, wodurch sich die Investition wiederum durchaus lohnt.
Parkett mit einer höheren Stärke hält nicht nur der täglichen Beanspruchung besser stand, sondern kann auch öfter abgeschliffen werden, was für die Durchführung von Renovierungsarbeiten von Bedeutung ist.
Abnutzungen oder Beschädigungen des Parketts können durch Abschleifen relativ einfach entfernt werden. Als Richtlinie gilt, dass Parkettböden alle 10 bis 15 Jahre renoviert werden sollten und pro Schleifvorgang ca. 0,3 bis 0,5 mm der Parkettoberfläche abgetragen werden.
Die Stärke des Parketts ist auch in Bezug auf die räumlichen Gegebenheiten relevant.
So sind Parkettböden mit weniger Dicke etwa in Räumen von Vorteil, die eine geringere Aufbauhöhe der gesamten Fußbodenkonstruktion erfordern. Aber auch bei Übergängen, wie zum Beispiel an Türschwellen, kann die Stärke des Parketts entscheidend sein.
Darüber hinaus wirkt sich die Parkett-Stärke – gemeinsam mit der verwendeten Holzart – auch auf den Wärmedurchlasswiderstand bei Fußbodenheizungen aus. Je höher die Dicke des Parketts, desto träger reagiert die Fußbodenheizung und desto langsamer erwärmt sich der Raum. Hier spielen aber auch andere Faktoren, wie z.B. der Parkettkleber eine Rolle.
Quellen und Verweise
- https://www.hausjournal.net/parkett-dicke
- https://www.parkett-naturbaustoffe.de/content/Holzboden-Qualitaetskriterien.html