Welcher Parkettkleber ist der Beste für mein Parkett?
Sie sind auf der Suche nach Parkettkleber, aber fragen sich:
👍 Welcher Parkettkleber ist der richtige für mein Parkett?
👍 Wie viel Parkettkleber muss ich auftragen?
👍 Welche Qualitätsunterschiede gibt es bei Parkettklebern?
Auf alle diese Fragen finden Sie hier die passende Antwort. Zudem haben wir Empfehlungen für hochwertige Parkettkleber von Markenherstellern für Sie zusammengestellt.
⭐ Parkettkleber-Empfehlungen aus diesem Beitrag *:
* alle Angaben ohne Gewähr. Bitte bei Detailfragen und Unklarheiten den Hersteller kontaktieren.
☑️ Hinweise zu obiger Tabelle:
Die Einlegezeit gibt an, wie lange man nach dem Auftragen des Parkettklebers auf den Untergrund Zeit hat, um das Parkett in das Klebstoffbett einzulegen. Nach Verstreichen der Einlegezeit verliert der Parkettkleber langsam die Haftung an der Oberfläche, sodass das Parkett nicht mehr eingelegt werden kann.
Die Trocknungszeit gibt an, wie lange es dauert, bis der Parkettkleber vollständig abgebunden hat bzw. ausgehärtet ist. So lange sollte auch mit dem Betreten des frisch verklebten Parketts gewartet werden.
Die Topfzeit wird nur bei 2K-Parkettklebern (2-Komponenten) angegeben. Sie beziffert die Zeit, in der man den Parkettkleber aus dem „Klebstofftopf“ heraus verarbeiten kann. 2K-Parkettkleber werden in der Regel im Klebstoffeimer direkt vermischt. Hierbei entsteht eine chemische Reaktion, welche die Aushärtung des Parkettklebers bewirkt. Nach dem Verstreichen der Topfzeit ist die Aushärtung bereits so weit fortgeschritten, dass der Klebstoff nicht mehr richtig verstrichen werden kann.
☑️ Welche Vorteile hat es, Parkett zu kleben?
In den letzten Jahren scheint vollflächig verklebtes Parkett etwas an Bedeutung verloren zu haben.
Denn viele Haus- und Wohnungsbesitzer bevorzugen die schwimmende Verlegung von modernem Fertigparkett, die schneller und unkomplizierter und zudem meist auch kostengünstiger ist.
Wer jedoch langfristig von den Vorzügen eine hochwertigen und stabilen Fußbodens profitieren möchte, sollte das Parkett dennoch kleben.
Denn die Verklebung von Parkett hat einige entscheidende Vorteile:
Durch die fixe Verbindung haftet Parkett über Jahrzehnte fest auf dem Untergrund, wodurch es sich auch einfacher mehrmals Abschleifen und Renovieren lässt.
Außerdem ist geklebtes Parkett auch leiser:
Trittschall und sonstige Geräusche bei der Benutzung des Bodens werden weniger übertragen.
Ein weiterer entscheidender Vorteil gegenüber der schwimmenden Verlegung ist insbesondere bei Parkett auf Fußbodenheizungen relevant:
durch das Kleben entstehen keine Luftpolster zwischen Parkett und Untergrund, wodurch die Wärmeleitfähigkeit verbessert wird. Zu beachten ist allerdings, dass sich verklebtes Parkett nicht so leicht entfernen lässt, falls der Boden irgendwann getauscht werden soll.
☑️ Welche Parkettkleber gibt es?
Entscheidend für ein optimales Ergebnis beim Verlegen von verklebtem Parkett ist natürlich der passende Parkettkleber.
Nicht jeder Kleber ist für jede Art von Parkett gleich gut geeignet. Beim Kauf des Parkett Klebers ist deshalb in erster Linie darauf zu achten, dass das Produkt sowohl auf den Untergrund als auch auf das zu verlegende Parkett abgestimmt ist.
Herstellerhinweise und Verlegeanleitung geben wichtige Informationen darüber und sollten deshalb unbedingt genau beachtet werden.
Durch die ständige Weiterentwicklung der Klebstoffindustrie haben sich auf die Parkettkleber in den letzten Jahren zunehmend verbessert.
So sind die meisten im Fachhandel erhältlichen Produkte nicht nur anwenderfreundlicher in der Handhabung und hochwertiger in Bezug auf die Haftfähigkeit geworden, sondern bestehen durchwegs auch den Ökotest.
Während bis vor einigen Jahren der Anteil an Lösungsmitteln und anderen umstrittenen Inhaltsstoffen in vielen Parkettklebern noch sehr hoch war, gibt es inzwischen eine Reihe an ökologischen Produkten, die für Mensch und Umwelt gleichermaßen unbedenklich sind.
Bekannte Hersteller von Parkett Klebern, die auch in diversen unabhängigen Produktvergleichen zu den Testsiegern gehören, sind beispielsweise:
- Retol
- Ponal
- Brücol
- Wakol
- Sika
- Stauf
- Haro
- Uzin
- Ardex
- Schönox
- Bona
- Bostik
- Thomsit
- u. v. m.
Generell kann zwischen folgenden Parkettklebern unterschieden werden:
⭐ Silanbasierte Klebstoffe
Die modernste Art der Parkettkleber sind Hybridklebstoffe aus MS-Polymer (modifiziertes Silan). Sie sind frei von Lösungsmitteln, Wasser und Isozyanat und außerdem witterungs- und UV-beständig.
Deshalb gewinnen sie auch immer mehr an Bedeutung und ersetzen zunehmend die inzwischen verbotenen Lösemittelklebstoffe. Silan-Parkettkleber zeichnen sich vor allem deshalb aus, weil sie nach der Aushärtung dauerhaft elastisch bleiben und dem Parkett dementsprechenden Spielraum zum Quellen und Schwinden bieten. Darum sind MS-Parkettkleber auch universell einsetzbar und für die Verklebung von nahezu allen Parkettarten sowie die Verwendung auf Fußbodenheizungen geeignet.
⭐ Reaktionsharz-Klebstoffe
Ebenfalls zu den universell einsetzbaren Parkett Klebern zählen Reaktionsharz-Klebstoffe. Diese gibt es sowohl als 1-Komponenten-PUR-Kleber als auch als 2-Komponenten-PUR-Kleber. Während die 1K-Parkettkleber nach der Aushärtung elastisch bleiben und deshalb auch zum Kleben von spannungsreichem Parkett geeignet ist, härten 2K-PUR-Kleber unelastisch aus und sind daher vorwiegend bei der schubfesten Parkettverlegung zu empfehlen.
⭐ Dispersions-Klebstoffe
Auch Dispersion-Parkettkleber sind nach wie vor weit verbreitet – insbesondere bei der schubfesten Verklebung von Massivparkett, da sie dem Boden nach der Aushärtung keinen Spielraum mehr bieten. Sie sind vorwiegend wasserbasiert und kommen ohne bzw. nur wenig Lösungsmitteln aus. In der Anwendung sind Dispersionsklebstoffe allerdings nicht ganz so einfach. So muss bei der Verlegung des Parketts ein gewisses Zeitfenster eingehalten werden, in dem der Kleber seine optimalen Hafteigenschaften aufweist. Zu beachten ist außerdem, dass es durch den Wasseranteil im Kleber möglicherweise zu erhöhten Quellverhalten des Parketts kommen kann.
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⭐ Pulver-Klebstoffe
Diese aus Kunststoffpulver oder Gips bzw. Zement sowie diversen Füllstoffen bestehenden Parkettkleber zählen ebenfalls zu den lösungsmittelfreien Klebstoffen. Das mit Wasser zu vermischende Pulver ist für die Verlegung von spannungsarmen Parkettarten wie Mosaik- oder mehrschichtigem Fertigparkett geeignet.
⭐ Parkettkleber mit Lösemitteln
Neben oben angeführten, modernen Parkett Klebern ohne Lösungsmittel gibt es vereinzelt auch noch lösemittelhältige Produkte auf dem Markt. Allerdings sollten diese – wenn überhaupt – nur mehr in einzelnen Ausnahmefällen eingesetzt werden. Grundsätzlich wird von der Verwendung solcher Parkettkleber abgeraten.
☑️ Vorsicht bei alten Parkettklebern!
Besondere Vorsicht ist bei älterem Parkett geboten, denn die damals verwendeten Parkettkleber können gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe aufweisen.
So wurde bis in die 1970er-Jahre häufig schwarzer Parkettkleber aus Steinkohleteer verwendet, der nachweislich krebserregende Substanzen wie z. B. Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) oder Polychlorierte Biphenyle (PCB) enthalten kann.
Gefährlich kann ein so verklebtes Parkett zum Beispiel durch eine defekte Versiegelung werden:
Denn die darin enthaltenen schädlichen Substanzen, wie z. B. Benzo(a)pyren, gelangen über feine Risse in der Parkettoberfläche in die Raumluft und binden sich an Staub.
Dennoch ist es nicht unmittelbar notwendig, den Boden zu entfernen, wenn sich schwarzer Kleber unter dem Parkett befindet.
Allerdings sollte eine regelmäßige und sorgfältige Kontrolle der Parkettoberfläche sowie ein Staubtest durchgeführt werden, um einer Freisetzung der Substanz vorzubeugen.
Will man allerdings auf Nummer sicher gehen, muss nicht nur das Parkett komplett entfernt, sondern auch der darunterliegende Estrich vollständig raus gestemmt werden, da ein Abschleifen des schwarzen Klebers aufgrund der Staubentwicklung nicht möglich ist.
Neben PAK und PCB kann auch Asbest in alten Parkettklebern enthalten sein, das insbesondere durch Abbruch- oder Schleifarbeiten freigesetzt werden kann. Renovierungen von Parkett mit asbesthaltigem Kleber sollten daher ausschließlich von Fachbetrieben durchgeführt werden, die entsprechend im Umgang mit Schadstoffen geschult sind.
☑️ Parkett kleben: Darauf kommt es an
Die Grundvoraussetzungen für das Kleben von Parkett sind ein trockener, sauberer und ebener Untergrund sowie optimale Raumbedingungen mit einer Temperatur von mindestens 16°C und 40 bis 60 % Luftfeuchtigkeit.
Bevor tatsächlich damit begonnen wird, das Parkett zu kleben, sollten die ersten drei Reihen des Parketts zunächst ohne Parkettkleber eingepasst werden.
So können die einzelnen Elemente entsprechend zugeschnitten und eventuelle Änderungen der Verlegerichtung vorgenommen werden.
Außerdem empfiehlt es sich, sich mit dem Auftragen des Parkettklebers zuvor auf einer Spanplatte vertraut zu machen. Grundsätzlich sind moderner Parkettkleber leicht zu verarbeiten, dennoch erfordert der Umgang mit dem Spachtel ein wenig Übung.
Bei der Verklebung des Parketts sollte etappenweise vorgegangen werden.
Da die meisten Parkettkleber eine gewisse Verarbeitungszeit (meist ca. 30 Minuten) haben, in der sie die optimale Klebekraft aufweisen, sollte immer nur jener Abschnitt mit Klebstoff eingestrichen werden, auf dem auch in dieser Zeit Parkett verlegt werden kann.
Ansonsten besteht das Risiko, dass die Haftfähigkeit nachlässt und der Parkettkleber wieder entfernt werden muss.
☑️ Wie wird Parkettkleber am besten aufgetragen?
Der Parkettkleber wird vollflächig und gleichmäßig auf den jeweiligen Bodenabschnitt aufgetragen.
Das Auftragen des Parkettklebers funktioniert am besten mit einer Zahnspachtel mit Dreieck-Zahnung. Welche Zahnung die Spachtel haben soll, hängt von der Art des Parkettklebers und dem zu verlegenden Parkett ab.
Die erforderliche Dicke des Parkettklebers und die dafür empfohlene Spachtelzahnung, ist normalerweise aus den Anwendungshinweisen des Klebers ersichtlich.
Darüber hinaus gibt es aber auch allgemein gültige Empfehlungen, welche Zahnspachtel für die unterschiedlichen Parkettarten verwendet werden sollten.
Diese lauten wie folgt:
B3: Mosaikparkett, 8-mm-Parkett
B5: 2-Schicht-Parkett bis 60 cm Länge, Lamparkett
B9: Fertigparkett, 10-mm-Parkett, Mehrschicht-Parkett
B11: Stabparkett bis 120 cm Länge, Mehrschichtparkett bis 60 cm Länge
B12: Tafelparkett, Dielen bis 60 cm, Mehrschichtparkett über 60 cm Länge
B15: Holzpflaster, Massivdielen ab 120 cm Länge und 12 cm Breite
☑️ Wie viel Parkettkleber wird benötigt?
Um den Verbrauch von Parkettkleber zu berechnen, ist die verbreitete Empfehlung, mit 1,2 kg pro Quadratmeter zu kalkulieren.
Der exakte Verbrauch kann allerdings je nach Produkt und Parkettart stark abweichen – daher sollten vor dem Kauf unbedingt die Herstellerhinweise hinsichtlich aufzutragender Parkettkleber-Dicke kontrolliert werden.
Eine weitere Kalkulationsbasis ist es, die Auftragsmenge der Zahnspachtel mit der Anzahl der Quadratmeter des zu verlegenden Parketts zu multiplizieren.
☑️ Was kosten Parkettkleber?
Auch tatsächliche Kosten für die errechnete Menge an Parkettkleber hängen vom jeweiligen Produkt ab. So gibt es kostengünstige Dispersionsklebstoffe bereits ab rund 3,50 Euro pro Kilo, Kunstharzkleber schlagen im Durchschnitt mit rund 7 Euro pro Kilo zu Buche, während hochwertige Parkettkleber aus Reaktionsharz durchaus mehr als 10 Euro pro Kilo kosten.
☑️ Parkettkleber entfernen
Wenn Parkett verklebt verlegt wird, ist damit früher oder später auch die Entfernung des Parkettklebers verbunden. Wie hoch der Aufwand dabei ist, hängt wiederum vom verwendeten Parkettkleber und der Parkettart ab.
Um kleinere Klebereste vom frisch verlegten Parkett zu entfernen, reichen meist einfache Reinigungstücher mit einem geringen Anteil an Lösungsmitteln.
Alternativ dazu können die – eventuell vorher mit einem Föhn angewärmten – Rückstände auch mit herkömmlichen Speiseöl behandelt werden.
Auch Möbelpolitur, Radierer aus Naturkautschuk oder reines Orangenöl können genauso helfen, wie spezielle Kleberentferner, Bremsenreiniger, Aceton oder Spiritus.
Größere Mengen an Parkettkleber können mit einer Schleifmaschine abgeschliffen werden. Wichtig ist es bei der Verlegung, den überschüssigen Parkettkleber möglichst zeitnah zu beseitigen, denn nach maximal 12 Stunden sind die meisten Klebstoffe vollständig ausgehärtet.
Sind jedoch vollflächige Klebereste nach der Entfernung von verklebtem Parkett zu entfernen, ist die Prozedur wesentlich aufwändiger.
☑️ Quellen & Verweise
- https://www.parkett-schliff.de/welcher-parkettkleber-ist-der-richtige.html
- https://diybook.at/bauen-renovieren/bodenlegerarbeiten-fliesenlegerarbeiten/holzboden-verlegen/parkett-verkleben-vollflaechige-verklebung
- https://www.t-online.de/heim-garten/wohnen/id_54434266/parkett-verkleben-vorteile-und-nachteile.html
- https://www.retol.at/blog/wissenswertes/klebstoffarten-fuer-parkett
- https://diybook.at/werkzeug_material/werkzeugkunde/parkett-welchen-zahnspachtel-b11-b3-b15
- https://www.parkettkaiser.de/de-de/materialrechner/
- https://www.bz-berlin.de/artikel-archiv/altes-parkett-vorsicht-vor-dem-schwarzen-kleber
- https://www.arguk.de/leistung/innenraum/Parkettkleber-Untersuchung-auf-PAK-und-andere-Schadstoffe.html
- https://1a-produkte.de/parkettkleber/
Leon Baum ist Fachautor für alle Themen rund um Parkett und andere Bodenbeläge. Leon Baum ist Parkettlegermeister und seit 2009 im Parkett- und Bodenleger-Gewerbe tätig. Er veröffentlicht Fachartikel auf Parkett-Profis.de und ist aktives Mitglied in der Bodenleger-Community auf LinkedIn.
Letzte Aktualisierung am 5.10.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API