Ist Parkett fürs Kinderzimmer geeignet?
Grundsätzlich kann Parkett in jedem Raum verlegt werden.
Einige Punkte sind aber zu beachten, wenn man plant, im Kinderzimmer Dielen oder Parkett zu verlegen.
Der Bodenbelag hat einen positiven Einfluss auf das Raumklima. Er ist jedoch härter als ein Teppichboden und, abhängig von der Holzart und der Oberflächenbehandlung, auch empfindlicher.
Wer Parkett kaufen und im Kinderzimmer verlegen möchte, sollte sich vorab über die Parkett Preise und die vielen Holzarten sowie Designmöglichkeiten und Parkettarten informieren.
Wenn man Dielen verlegen möchte, kann die Holzart gut auf die Einrichtung abgestimmt werden.
Dann entsteht eine harmonische Gesamtwirkung – Kinder fühlen sich mit Boden und Möbeln wohl und haben ein gemütliches, eigenes Zimmer zur Verfügung.
Mit der Beachtung einiger Hinweise und Tipps gelingt es, dass der Parkettboden im Kinderzimmer gepflegt und ansehnlich bleibt.
Es kommt zum Beispiel auf die Schonung des Bodens an, damit Stuhlbeine oder Spielzeug keine Kratzer im Parkett verursachen können.
Was muss bei Parkett im Kinderzimmer beachtet werden?
Gerade in Räumen, in denen Kinder spielen, basteln, malen und toben, können typische Gefahren für das Parkett entstehen.
Viele Aktivitäten spielen sich direkt auf dem Boden ab. Das beginnt bereits im Krabbelalter und setzt sich bis ins Schulalter fort.
Bei Kleinkindern kann es passieren, dass Getränke ausgeleert werden. Entweder tropft das Kind mit der Flasche herum oder es kippt einen Becher aus. Flüssigkeiten sind für Parkett immer kritisch.
Die Oberflächenbehandlung bietet zwar einen gewissen Schutz, trotzdem darf der Boden nicht richtig nass werden. Wasser, Getränke und andere Flüssigkeiten sollten sofort entfernt werden, damit das Parkett nicht aufquellen kann.
Noch kritischer sieht es aus, wenn die Windel ausläuft oder bei Kindern, die eigentlich schon trocken sind, ein Missgeschick passiert.
Besonders Eichenparkett und Akazienholz reagieren empfindlich auf Urin. Diese Holzarten enthalten Gerbsäure. Beim Kontakt mit Urin bilden sich dunkle Flecken, die sich nicht mehr entfernen lassen.
Die einzige Gegenmaßnahme ist, das Parkett komplett zu renovieren und dabei ebenfalls dunkel einzufärben. Alternativ kann das Parkett auch an diesen Stellen getauscht werden. Die betroffenen Elemente werden dabei herausgefräst und anschließend durch neue ersetzt. Dabei wird es mit Parkettkleber befestigt.
Kinder und Spielzeug auf dem Boden:
Das ist einerseits eine gute Sache, denn ein ebener Holzboden ist eine wunderbare Spielfläche.
Bauwerke aus Holzbausteinen oder Lego stehen stabil, kleine und größere Autos sausen über den Boden.
Auch die Fahrt mit einem Rutschauto macht auf einem Holzboden richtig Spaß. Die Schönheit des Fußbodens kann unter solchen Aktivitäten aber leiden.
Für Eltern ist es wichtig, den Boden zu schützen, aber gleichzeitig den Spiel- und Bewegungsdrang des Kindes nicht zu sehr zu beschränken.
Leider kommt es immer wieder mal vor, dass Kinder mit Gegenständen auf den Boden schlagen. Das muss nicht immer ein aggressives Verhalten oder ein Wutausbruch sein. Kleine Kinder sind eben fasziniert von den Geräuschen!
Kluge Eltern sorgen vor und bieten dem Kind eine gute Alternative an:
Wenn eine Gummimatte oder ein Spielteppich auf dem Boden liegt und Spielsachen zum Krachmachen vorhanden sind, klappt beides – die Lust, mal richtig laute Geräusche zu produzieren und der Schutz des Bodens.
Der Parkettboden ist außerdem gefährdet, wenn ältere Kinder mit Stühlen auf dem Boden herumrutschen. Kratzer im Parkett sind keine Seltenheit.
Außerdem besitzt der Fußboden eine große Anziehungskraft, wenn gemalt, gebastelt oder geklebt wird. Es gilt also, rechtzeitig einen sicheren Mal- und Bastelplatz einzurichten.
Wie können Eltern das Parkett schützen, wenn im Kinderzimmer ein Parkettboden verlegt ist?
Die richtige Oberflächenbehandlung ist ein wichtiger Schritt, damit der Parkettboden gut geeignet ist.
Mit einer geölten Oberfläche hat das Parkett einige Vorteile. Diese Behandlung ist ökologischer und gesünder. Der Boden lässt sich leichter reinigen.
Eine Grundreinigung und Nachölen sorgen dafür, dass die Oberfläche wieder schön ist.
Sogar eine Renovierung ist erfolgreicher. Während bei einem lackierten Boden ein Abschleifen mit einem Materialabtrag von mindestens einem Millimeter erforderlich ist, gelingt die Sanierung bei einem geölten Parkettboden besser. Die Materialstärke bleibt erhalten.
Damit es gar nicht erst soweit kommt, sind einige Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz des Parkettbodens im Kinderzimmer sinnvoll.
Stuhl- und Tischbeine sollten mit Filzgleitern versehen werden. Damit lassen sich Kratzer beim Stühlerücken weitestgehend vermeiden.
Im Zimmer von kleineren Kindern steht oft ein niedriger Tisch, ideal zum Malen und Basteln. Darunter macht sich ein flacher, einfacher und günstiger Teppich gut – wenn doch einmal etwas daneben geht, bleibt das Parkett sauber.
Wenn der erste Schreibtisch mit dazugehörigem Schreibtischstuhl ins Kinderzimmer einzieht, bietet sich eine Bodenschutzmatte an. Die Matte liegt vor dem Schreibtisch und schützt den Boden. Sogar ein Drehstuhl mit Rollen kann dem Bodenbelag dann nichts anhaben.
Sehr praktisch ist auch ein Spielteppich. Kinder lieben es, auf dem Boden zu spielen – ein bunt bedruckter Spielteppich fühlt sich angenehm an und liefert zudem Spielideen.
Zu den Vorsichtsmaßnahmen gehört, dass Mal- und Bastelmaterial nicht im Kinderzimmer aufbewahrt werden. Bis das Kind groß genug ist, um zu verstehen, dass der Boden keine Malfläche ist, sind Buntstifte, Wachsmalstifte und Filzstifte besser außerhalb des Zimmers aufgehoben.
Die richtige Mischung aus Wohlfühlatmosphäre und Bodenschutz, Regeln und vorbeugenden Methoden ist nicht immer einfach – aber man sollte auch bedenken, dass Gebrauchsspuren bei einem Parkettboden eine Geschichte erzählen:
Hier leben Kinder, denen es gut geht – vielleicht eine wichtigere Tatsache als ein absolut makelloser Boden.
Leon Baum ist Fachautor für alle Themen rund um Parkett und andere Bodenbeläge. Leon Baum ist Parkettlegermeister und seit 2009 im Parkett- und Bodenleger-Gewerbe tätig. Er veröffentlicht Fachartikel auf Parkett-Profis.de und ist aktives Mitglied in der Bodenleger-Community auf LinkedIn.
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