Wenn ein neuer Boden verlegt wird, ist meist mit zusätzlicher Höhe zu rechnen.
Zum Beispiel wenn ein Teppichboden entfernt und durch einen Parkettboden ersetzt wird, wächst der Unterbodenaufbau von 4mm auf 15 mm an. Damit die Türen weiterhin genutzt werden können, muss man die Tür kürzen.
Außerdem sollten die Türzargen bereits vor der Verlegung des Holzbodens auf eine passende Höhe getrimmt werden.
Anstatt den Übergang mit unschönen Silikonfugen zu verunstalten, kann das Parkett dann einfach unter den Rahmen geschoben werden (Bei Klick-Parkett nur bedingt zu empfehlen).
Werkzeugliste
Tauchkreissäge
Fein-Multimaster oder Türentrimmer
Feines Schleifpapier
Stechbeitel & Hammer
Die Türzargen an das Parkett anpassen
Video: So kürzt man die Türzarge (Türfutter)
Um die richtige Höhe für die Türzarge zu finden, braucht man lediglich ein Stück des Oberbelages (z.B. einen einzelnen Stab Eiche Parkett).
Dieses Stück wird später nicht mehr verwendet werden, da es meist einige Kratzer abbekommt.
Man legt den Parkettstab nun direkt auf dem Estrich an die Türzarge an.
Wichtig ist dabei, dass der Parkettstab direkt an der Zarge anliegt. Ist ein Abstand dazwischen, weicht das Sägeblatt gerne nach unten aus und Zarge wird schräg abgetrennt.
Wer keinen Multimaster oder vergleichbares hat, kann auch mit einer Japansäge und etwas Handgefühl zu Werke gehen.
Ist die Zarge durchgesägt, entfernt man die losen Teile mit einem Stechbeitel („Stemmeisen“) und einem Hammer.
Dabei sollte man vorsichtig sein, um z.B. das Furnier nicht zu beschädigen.
Ist der Überschuss entfernt, schiebt man den Parkettstab zur Probe unter die Zarge. Passt alles, geht es zur nächsten Zarge.
Damit das Türblatt wie gewohnt benutzt werden kann und damit es nicht am Parkettboden streift, wird es um die zusätzliche Belagshöhe erleichtert.
Meist sind es nur wenige Millimeter der Tür, die gekürzt werden müssen.
Die häufigsten Probleme beim Tür kürzen sind:
Die richtige Höhe finden
Das Abrutschen der Führungsschiene verhindern
Einen sicheren Stand für das Türblatt finden
Das „Ausfranzen“ am Sägeschnitt verhindern
Damit obige Probleme keine mehr sind, geht man wie folgt vor:
Wenn der Parkettboden eingebaut ist, hängt man die Tür kurz ein. Am Türscharnier wird jetzt gemessen, wie viel Millimeter die Tür übersteht. Dies ist die Höhe, welche mindestens am Türblatt gekürzt werden muss. Wenn der Parkettboden, bzw. der Unterboden uneben sind, sollte mit mehreren Anpassungen gerechnet werden.
Um das Verrutschen des Türblattes zu vermeiden, stellen wir zwei ausreichend breite Klappböcke auf. Diese müssen dieselbe Höhe haben und sollten mit einer Decke oder ähnlichem umwickelt werden (um Kratzer zu vermeiden).
Zum Kürzen der Tür verwenden wir keinesfalls eine Stichsäge. Hier sollte stets eine Tauchkreissäge mit Führungsschiene verwendet werden. Die Führungsschiene einer guten Tauchkreissäge (z.B. Festo, Bosch etc.) lässt sich mit einer Schraubzwinge befestigen. D.h. wir setzen die Führungsschiene auf das Türblatt und fixieren sie anschließend mit jeweils einer Schraubzwinge links und rechts.
Tür kürzen – Videoanleitung
Um das Ausfranzen des Türblattes beim Sägen mit der Tauchkreissäge zu verhindern, gibt es folgende Möglichkeiten:
Die Stelle vorher mit einem Tesa-Klebeband abkleben (gefährlich bei lackierten Türen, da der Lack mit abgezogen werden kann)
„Anritzen“ mit einem scharfen Cuttermesser, entlang der Schiene
Die Tauchkreissäge an der Schiene ansetzen und starten. Dann das Sägeblatt ganz leicht (2-3mm) eintauchen und zunächst mit der Säge einmal an der Schiene entlang fahren. Dies hat einen ähnlichen Effekt wie das Anritzen mit dem Cutter, trifft jedoch in jedem Fall exakt die Schnittlinie. Jetzt kann der Schnitt im zweiten Gang und voller Tiefe ausgeführt werden.
Wenn die Schritte 1 bis 4 ausgeführt wurden, muss getestet werden, ob das Türblatt noch am Parkettboden streift. Wenn ja, sind die Schritte 1 bis 4 erneut durchzuführen.
Wenn nicht, legen Sie das Türblatt dennoch ein letztes Mal auf die Malerböcke auf. Um ein späteres Ausfranzen oder Abreißen des Furniers auszuschließen, sollten sie nun noch die beiden Schnittkanten mit einem feinen Schleifpapier brechen.
Das war es schon – die Tür ist gekürzt un nun kann sie wieder eingehängt werden.
Wer sich für Parkett als Bodenbelag entscheidet, muss sich zuvor nicht nur über die Art des Parketts Gedanken machen, ob es ein Massivparkett oder ein Mehrschichtparkett sein soll.
Die Wahl der Parkettart gibt zudem vor, in welcher Art und Weise das Parkett verlegt werden soll.
Massivparkett muss verklebt werden, während das Dielen verlegen beim Fertigparkett auch „schwimmend“ erfolgen kann.
Natürlich spielt bei der Wahl des Produktes auch der Parkett-Preis sicher eine Rolle.
Beim Parkett kaufen sollten zudem einige technische Aspekte beachtet werden. So sind z.B. nicht alle Parkettarten für eine Fußbodenheizung geeignet.
Nicht zuletzt spielt eine Rolle, wie dauerhaft das Parkett sein soll. Denn wenn man zur z.B. Miete wohnt, sollte es zumindest die Möglichkeit geben, beim Auszug das Parkett rückstandsfrei herausnehmen zu können. Hier ist beim Parkett verlegen die „schwimmende Verlegung“ dem Verkleben sicher vorzuziehen.
Was bedeutet eine „verklebte Verlegung“?
Bei der „verklebten Verlegung“ wird das Parkett mittels Parkettkleber fest und dauerhaft mit dem Untergrund verbunden.
Beim Kauf ist zu bedenken, dass Parkett aus Vollholz am besten vollflächig auf einem geeigneten und ebenen Untergrund verklebt werden sollte.
Es ist ratsam, dies vom Fachmann ausführen zu lassen.
Es gibt gute Gründe, Parkett bzw. Parkett-Dielen vollflächig zu verkleben und fest mit dem Untergrund zu verbinden.
Neben bestimmten Parkettarten, die gar nicht anders verlegt werden können, garantiert das Verkleben des Parketts vor allem eine hohe Haltbarkeit.
Die direkte und feste Verbindung des Parketts mit den Untergrund steht so für eine hohe Belastbarkeit.
Was bedeutet die „schwimmende Verlegung“?
Im Gegensatz zur verklebten Verlegung werden bei der „schwimmenden Verlegung“ die einzelnen Parkett-Dielen nicht mit dem Untergrund, sondern nur miteinander verbunden. Das Parkett liegt unbefestigt auf dem Untergrund, „schwimmt“ also auf diesem.
Die Verbindung zwischen den einzelnen Fertigparkett-Elementen ist von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich, erfolgt aber in der Regel durch einfache Klicksysteme.
Für die schwimmende Parkettverlegung ist daher nur wenig handwerkliches Geschick notwendig. Sie geht zudem auch Laien schnell von der Hand. Anschließend kann der Parkettboden sofort betreten werden.
Parkett verkleben: Was sind die Vor- und Nachteile?
Vorteile:
Beim verklebten Parkett gibt es keinen Spielraum für Bewegungen des Bodens und dadurch eine wesentlich geringere Geräuschbelastung durch Trittschall als beim schwimmend verlegten Parkett.
Die feste Verbindung mit dem Untergrund sorgt dafür, dass das verklebte Parkett nicht in Schwingung geraten kann.
Die Trittgeräusche sind deutlich leiser als bei der schwimmenden Verlegung, wo der Bodenbelag den Schall verstärkt, wenn er durch Schritte oder Bewegungen in Schwingung gerät.
Rohes Industrieparkett wird fest mit dem Untergrund verklebt. Nach der Trocknung muss es geschliffen und versiegelt werden.
Verklebtes Parkett neigt durch seine feste Verbindung mit dem Untergrund nicht zur Fugenbildung und Materialermüdung.
Das bedeutet, dass sich auch unter Dauerbelastung kaum Risse bilden können, in die Feuchtigkeit eindringen kann.
Verklebtes Parkett ist insgesamt sehr belastbar, was die Lebensdauer des Bodenbelags deutlich erhöht.
Zudem kann das Parkett während seiner Lebensdauer gut renoviert und im Laufe der Zeit auch einige Male abgeschliffen werden, wenn dies nötig sein sollte.
Beim verklebten Parkett ist das Korrigieren von Verlegefehlern nach der Trocknung des Klebers nur sehr schwer oder gar unmöglich, denn einmal festgeklebte Parkett-Elemente lassen sich kaum ohne Beschädigungen lösen und neu ausrichten.
Das Parkett ist nach dem Verlegen auch nicht sofort begehbar, denn der Klebstoff muss erst einmal aushärten. Das dauert mindestens 12 Stunden.
Beim Verkleben mit dem Untergrund werden große Mengen an Klebstoff benötigt.
Dabei sollte natürlich darauf geachtet werden, einen Klebstoff ohne Lösungsmittel zu verwenden.
Nach dem Entfernen eines bereits verklebten Parkettbodens ist eine Wiederverwendung nicht mehr möglich.
Dementsprechend ist verklebtes Parkett ganz klar auf Dauerhaftigkeit und nicht auf Flexibilität ausgelegt.
Warum soll man Parkett verkleben?
Grundsätzlich kann Parkett schwimmend verlegt oder verklebt werden.
Das Verkleben hat mehrere Vorteile. Verklebtes Parkett eignet sich hauptsächlich dann, wenn eine sehr langfristige Nutzung geplant ist. Denn die Entfernung ist bei verklebtem Parkettwesentlich aufwendiger.
Wer in einer Mietwohnung lebt, sollte unbedingt den Vermieter informieren und um Erlaubnis fragen.
Wann muss Parkett verklebt werden? In jedem Fall dann, wenn ein kompliziertes Parkettmuster oder eine anspruchsvolle Parkettart geplant ist.
Für eine Wohnung mit Kindern oder in stark beanspruchten Räumen ist die verklebte Verlegetechnik ideal.
Im Verlegemuster und beim Übergang zu anderen Räumen sind bei einer Verklebung meist keine Dehnungsfugen notwendig.
Ein weiterer Faktor, wenn die Frage, wann man Parkett verkleben soll, positiv beantwortet wird: Wichtig ist ein Kleber mit „gesunden“ Eigenschaften, frei von Lösemitteln und emissionsarm.
Vor- und Nachteile bei der schwimmenden Verlegung
Vorteile:
Der besondere Vorteil der schwimmenden Verlegung ist, dass sie sehr einfach und schnell auch von Laien mit etwas Geschick zu bewerkstelligen ist.
Wichtig ist dabei nur, dass der Untergrund bei der Verlegung des Parketts eben ist.
Um dies zu gewährleisten, gibt es z.B. selbstverlaufende Spachtelmasse. Nach Abschluss der Verlegearbeiten kann das Parkett sofort betreten und der Raum eingerichtet werden.
Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, das schwimmend verlegte Parkett bei Bedarf wieder aufzunehmen, auszutauschen, wenn sich der Geschmack ändert, oder anderswo neu zu verlegen.
Gerade wenn das Parkett in einer Mietwohnung verlegt werden soll, ist die rückstandsfreie Entfernung beim Auszug ein Aspekt, den man vor dem Kauf bedenken sollte. Schwimmend verlegtes Parkett ist hier die flexible Lösung.
Nachteile:
Schwimmend verlegte Parkettböden haben im Vergleich zu verklebten Parkettböden eine geringere Haltbarkeit, da sich Schwingungen des Bodenbelags nicht vermeiden lassen.
Das führt auf Dauer zu einer höheren mechanischen Belastung und damit zu einer Materialermüdung an den Elementverbindungen.
Hier können im Laufe der Zeit Risse entstehen, durch die Feuchtigkeit in das Holz eindringen kann. Auch sind schwimmend verlegte Parkettböden schlechter zu renovieren, wenn diese z.B. beim Abschleifen schwingen.
Zu beachten ist, dass Parkett nur dann für eine schwimmende Verlegung verwendet werden kann, wenn es auch dafür konzipiert und ausgewiesen wurde.
Der wesentliche Nachteil sind die Trittschallgeräusche, die dadurch entstehen, dass der Bodenbelag bei jedem Schritt nachgibt. Wie bei einem Resonanzboden wird der Schall durch Schwingungen verstärkt. Eine Trittschalldämmung muss vor einer schwimmenden Verlegung des Parketts auf dem Untergrund aufgebracht werden, um diesen Effekt zu mindern.
Die schwimmende Verlegung kommt weitgehend ohne Kleber aus.
Das heißt, auf die vollflächige Verklebung mit dem Untergrund wird komplett verzichtet. Es werden nur die einzelnen Elemente miteinander verbunden.
Die Arbeit kann von Heimwerkern und begabten Laien erledigt werden. Wenn man Parkett mit Nut und Feder verwendet, können die Verbindungsstellen zusätzlich geleimt werden, das ist aber nicht unbedingt erforderlich.
Wer in einer Mietwohnung lebt oder plant, den Parkettboden nach einigen Jahren wieder zu entfernen beziehungsweise auszutauschen, verlegt Parkett am besten schwimmend.
Der Boden lässt sich bei Bedarf relativ leicht wieder entfernen. Für Massivparkett eignet sich die schwimmende Verlegung nicht, diese Parkettart muss verklebt werden. Wer dagegen mehrschichtiges Parkett oder Fertigparkett-Dielen verwendet, kann den Boden schwimmend verlegen. Schwimmend verlegtes Parkett ist nicht so belastbar wie verklebtes Parkett.
Parkett bei Fußbodenheizung am besten verkleben
Wer eine Fußbodenheizung besitzt, muss deshalb nicht auf einen Parkettboden verzichten. Allerdings sind einige Dinge zu beachten. So eignen sich bestimmte Holzarten weniger und andere mehr, um über einer Fußbodenheizung verlegt zu werden.
Auf Holzarten mit ungünstigem Quell- und Schwindverhalten wie Buche und Ahorn sollte man hier unbedingt verzichten, während sich z.B. Eiche und Nussbaum eignen.
Bei schwimmend verlegtem Parkett befindet sich hingegen zwischen dem Untergrund und dem Parkett eine Luftschicht, die wie eine Dämmschicht wirkt und die Wärmeübertragung beeinträchtigt.