Feuchtigkeit unter Fliesen

Feuchtigkeit unter Fliesen: Feststellen und richtig beheben

Fliesen gelten zwar grundsätzlich als nahezu wasserfest, vor einem Wasserschaden bewahren sie aber dennoch nicht. Und der ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch teuer und sogar gefährlich werden. In diesem Artikel erfahren Sie, wodurch Feuchtigkeit unter Fliesen entstehen kann, wie Sie bei der Suche nach einer feuchten Stelle vorgehen und wie Sie das Problem am besten beseitigen.

Risikofaktor Feuchtigkeit

Prinzipiell ist Feuchtigkeit in Gebäuden nichts Schlechtes, sondern sogar wichtig. In der Luft trägt sie zu einem angenehmen Raumklima bei und nahezu alle Baustoffe und Materialien behalten überhaupt erst durch die regelmäßige Aufnahme von Wasser bzw. Wasserdampf dauerhaft ihre Stabilität. Allerdings nur, solange sich die Feuchtigkeit in Grenzen hält. 

Zu viel Feuchtigkeit unter Fliesen kann über kurz oder lang zu einem Wasserschaden führen – und damit unweigerlich zu einem Rattenschwanz an negativen Folgeerscheinungen. Diese betreffen weniger die Fliese selbst, als viel mehr den Untergrund, auf dem sie verlegt sind. So sind muffig riechende Räume und dunkle Flecken oder Salzausblühungen an der Wand noch das kleinere Übel. Weitaus schwerwiegender ist es, wenn der Schaden bereits den kompletten Bodenaufbau bzw. das gesamte Mauerwerk betrifft und sich darauf gar schon gesundheitsgefährdender Schimmel gebildet hat. Denn in diesen Fällen ist eine aufwändige und teure Komplettsanierung meist nicht mehr zu verhindern.

Mögliche Ursachen für Wasserschäden unter Fliesen

Grundsätzlich kann ein Wasserschaden unter Fliesen auf zwei Arten entstehen: 

  1. Weil Feuchtigkeit unter dem Fliesen-Belag eingeschlossen wird, oder 
  2. Weil Wasser von oben eindringt.

Für ersteres sind in der Regel unsachgemäße Fliesenlegearbeiten verantwortlich. Etwa, wenn Fliesen auf einem nicht ausreichend trockenen Bodenaufbau verlegt werden oder es nach der Verlegung zu sogenannter nachschiebender Feuchtigkeit aus dem Untergrund kommt. In diesen Fällen bleibt dauerhaft Feuchte unter den Fliesen bestehen und kann Schäden am gesamten Fußbodenaufbau verursachen. Deshalb ist insbesondere bei frisch eingebrachtem Estrich auf die Verlegereife mittels Restfeuchtebestimmung zu achten, bevor mit der Verlegung der Fliesen begonnen wird. Vor allem bei großformatigen Fliesen mit geringem Fugenanteil kommt es außerdem manchmal vor, dass die Feuchtigkeit aus dem Fugenmörtel oder Fliesenkleber nicht ausreichend entweichen kann und dadurch ebenfalls unter dem Belag verbleibt.

Die zweite Ursache für einen Wasserschaden ist, dass Nässe erst nachträglich über die Oberfläche unter die Fliesen gelangt. Sei es durch eine akute Wassereinwirkung, wie beispielsweise bei Überflutungen, Rohrbrüchen oder durch die auslaufende Waschmaschine, oder durch regelmäßige Feuchtigkeitsbelastung der Fliesen, wie es etwa durch den Wasserdampf in der Dusche bzw. im Bad der Fall ist. Dabei dringt die Feuchtigkeit allerdings nicht über die Fliese selbst ein, da das Material kaum Wasser aufnimmt, sondern über die Fugen. Egal, welches Füllmaterial verwendet wird, Fugen sind immer wasserdurchlässig – selbst mit Silikon abgedichtete Fugen können mit der Zeit brüchig oder löchrig werden und somit an Dichtheit verlieren.

Die Krux an der Sache ist somit: Unter Fliesen bleibt ein Wasserschaden in der Regel lange unbemerkt. Der Belag verdeckt die betroffene Stelle vermutlich, sodass sich das Wasser ungehindert ausbreiten kann. Und selbst wenn dann bereits ein Schaden ersichtlich ist, liegt das tatsächliche Ausmaß meist immer noch unter den Fliesen verborgen. 

Umso wichtiger ist es, sich bereits beim geringsten Verdacht, spätestens jedoch bei den ersten Anzeichen auf die Suche nach der Ursache zu machen und sich durch Bestimmung des Feuchtigkeitsgehalts unter den Fliesen Gewissheit zu verschaffen.

Feuchtigkeit messen: So funktioniert’s

Zur Feuchtigkeitsmessung unter Fliesen gibt es verschiedene Möglichkeiten, die sich in Aufwand und Aussagekraft unterscheiden: 

Direkte Verfahren

Bei direkten Verfahren, wie etwa der zur Restfeuchtebestimmung von Estrichen bekannten Calciumcarbid-Methode (CM-Methode), wird eine Probe aus dem Baustoff entnommen, zerkleinert und in einer Druckflasche mit Calciumcarbid vermengt. Anhand der chemischen Reaktion kann dann der Feuchtigkeitsgehalt mithilfe eines Manometers ermittelt werden. Diese Methode gilt als besonders zuverlässig – und ist nebenbei auch die einzig gerichtlich anerkannte –, allerdings ist sie auch die aufwändigste und kann nur von einem Fachmann durchgeführt werden.

Indirekte Verfahren

Wesentlich einfacher und daher grundsätzlich auch für den Privatgebrauch praktikabel ist hingegen die indirekte Feuchtebestimmung über Feuchtigkeitsmessgeräte. Zahlreiche Fliesen Hersteller bieten unterschiedlichste Modelle, die zum Großteil schon relativ günstig erhältlich sind. Je nach Art und Ausführung lässt sich mit diesen Geräten meist auch durch Fliesen oder andere Oberflächen hindurch Boden- oder Wandfeuchte messen. 

Hierfür sind prinzipiell zwei Varianten verbreitet:

Kapazitive Messung

Bei der kapazitiven Methode erzeugt das Feuchtigkeitsmessgerät ein elektrisches Streufeld im Sensorkopf, über dessen Durchlässigkeit der Feuchtigkeitsgehalt an der jeweiligen Stelle in ca. 3 cm Tiefe ermittelt wird. Der Vorteil dieser Methode ist, dass sie völlig zerstörungsfrei funktioniert und beliebig oft wiederholt werden kann. Der Nachteil ist die verhältnismäßig geringe Messtiefe, wodurch die Ergebnisse bei einem tieferliegenden Wasserschaden möglicherweise nicht zuverlässig genug sind. Außerdem ist ein gewisses Fachwissen zur richtigen Interpretation der Messwerte von Vorteil, da diese durch Salze oder Metalle in den Baustoffen beeinflusst werden können.

Widerstands-Messung

Bei der elektronischen Messung nach dem Widerstandsprinzip wird Strom über Elektroden in die vermutlich feuchte Stelle geleitet. Die Leitfähigkeit des Materials gibt dann Aufschluss über die darin enthaltene Feuchtigkeit. Dabei gilt: Je höher der Widerstand, desto niedriger das Messergebnis und damit der Feuchtigkeitsgehalt. Die Vor- und Nachteile bei einem derartigen Feuchtigkeitsmessgerät: Wand oder Boden müssen an der betroffenen Stelle angebohrt werden, um die Elektroden einführen zu können, dafür kann aber auch ein tieferliegender Wasserschaden aufgespürt werden. Alternativ kann aber in der Regel auch über Fugen gemessen werden.

Dennoch ist bei der eigenmächtigen Suche nach dem Wasserschaden allgemein Vorsicht geboten. Da die Ergebnisse bei jedem Messgerät anders ermittelt und nach herstellerabhängigen Skalen dargestellt werden, gibt es keine pauschalen Normwerte. Um wirklich zuverlässige Aussagen über den Feuchtigkeitsgehalt zu erhalten, empfiehlt es sich daher grundsätzlich, einen Profi zurate zu ziehen.  

Wasserschaden – was nun?

Wird ein Wasserschaden festgestellt, besteht auf jeden Fall Handlungsbedarf. Ob es reicht, die betroffenen Stellen ausreichend zu trocknen und die Ursache zu beheben (z. B. undichte Silikon-Fugen im Bad erneuern) oder ob bereits größere Sanierungen notwendig sind, kann allerdings auch hier wieder nur ein Experte beurteilen. Denn werden die falschen Maßnahmen gesetzt, kann sich der Schaden mitunter sogar noch verschlimmern. 

Fliesen Hersteller Top 10

Die TOP-10 der europäischen Fliesen Hersteller

Dass es Fliesen in Hülle und Fülle gibt, ist wohl allgemein bekannt. Weitaus weniger bekannt sind hingegen meist die Unternehmen, die für diese enorme Auswahl verantwortlich zeichnen. Wir haben für Sie recherchiert und stellen Ihnen die wichtigsten Informationen über europäische Fliesenhersteller und deren Besonderheiten in diesem Artikel vor. Dieser Artikel ist Teil unserer Serie über Parketthersteller, Vinylboden-Hersteller und Laminathersteller.

Die europäischen Hochburgen der Fliesenherstellung

Deutschland, Italien und Spanien sind die Fliesen-Hotspots in Europa. Unzählige Hersteller produzieren dort verschiedenste Produkte und treten unter mehr oder weniger bekannten Fliesenmarken auf dem Markt in Erscheinung. In puncto Qualität können dabei so gut wie alle dieser Fliesenhersteller überzeugen. In Bezug auf Sortimentsvielfalt, Popularität und Innovation gibt es dann aber doch (noch) gewisse Unterschiede.

Italienische Fliesenhersteller

Hunderte Hersteller machen Italien zu einer wahren Großmacht in der Fliesen-Produktion – und das bereits mit jahrtausendealter Tradition. Schon die alten Römer stellten Fliesen in beeindruckenden Mengen her und galten als Pioniere der europäischen Keramik-Industrie. Bis heute orientieren sich die Hersteller italienischer Fliesen-Marken an den Informationen dieser überlieferten Handwerkskunst und sind nicht zuletzt deshalb für Naturstein-Fliesen (z. B. aus Carrara-Marmor) wie für keramische Fliesen gleichermaßen weltberühmt. 

Da die Ressourcen an Naturstein in den Steinbrüchen zunehmend knapper und die Rohstoffe damit teurer werden, fokussieren sich inzwischen immer mehr Unternehmen auf die Produktion von qualitativ hochwertigem Feinsteinzeug. Insbesondere bei der Suche nach dem geeigneten Bodenbelag sind Fliesen italienischer Hersteller daher häufig die erste Wahl. Laufend neue Produktinnovationen und die große Vielfalt an verschiedenen Designs führen dazu, dass auch im Segment der Feinsteinzeug-Hersteller Italien auf dem internationalen Fliesen-Markt als federführend gilt. 

Bekannte Hersteller aus Italien

So vielseitig wie das Land selbst, so facettenreich sind auch die Fliesen. Italien-Hersteller demonstrieren ihr Können mit einem breiten Angebot an verschiedensten Produktlinien. Dass das weit über das typisch italienische Design hinausgeht, zeigen folgende Beispiele:

Serenissima

Zeitlose Schönheit und schlichte Eleganz sind das Markenzeichen der Fliesen-Kollektionen von Serenissima. Spezialisiert hat sich der 1968 gegründete Fliesenhersteller auf Fliesen aus Feinsteinzeug für den privaten und gewerblichen Bereich. 

Marazzi

Als eine der bekanntesten italienischen Marken überzeugt Marazzi weit über die Landesgrenzen hinaus mit hochwertigen keramischen Wand- und Bodenbelägen. Die selbst ernannte „Ikone des Made in Italy“ ist in 140 Ländern vertreten und kann sich zahlreiche Brancheninnovationen im Bereich Technik, Technologie und Design auf die Fahnen heften.

Kronos Ceramiche

Überschaubar, dafür umso außergewöhnlicher sind die Fliesen-Serien von Kronos Ceramiche. In einzigartiger Holz- oder Steinoptik spiegelt der Hersteller seinen Anspruch an hochwertige Verarbeitung und technische Raffinesse in jeder Fliese wider.

Novabell

Mediterranes Flair und ein Hauch von „Dolce Vita“ kommt mit einer Fliese von Novabell ins Haus. Der familiär geführte Betrieb blickt auf eine lange Tradition zurück und hat sich mit seinen zahlreichen Kollektionen für sämtliche Anwendungsbereiche als führendes Keramik-Unternehmen weltweit etabliert.

Weitere bekannte Fliesenhersteller aus Italien sind zum Beispiel:

TIPP: Mehr Informationen sowie eine Fliesenhersteller-Italien-Liste gibt es zum Beispiel auf der Webseite www.fliesenwelt-fuer-alle.de oder www.archiexpo.de

Spanische Fliesenhersteller

Was italienische Fliesen für den Boden sind, ist die spanische Fliese für die Wand. In den letzten Jahren hat sich Spanien als Heimat hunderter innovativer Fliesenhersteller unter die Top-Adressen für keramische Beläge mit dem Schwerpunkt auf Wandfliesen eingereiht. Das Besondere an diesen Fliesen: Spanien-Hersteller sind wahre Meister der Digitaldrucktechnik und heben sich dadurch mit zum Teil außergewöhnlichen imitierenden Design-Fliesen vom Rest der Fliesen-Welt ab. Doch nicht allein wegen ihrer Extravaganz sind Fliesen aus Spanien so populär geworden, sondern auch wegen ihres nahezu unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnisses.

Spanische Marken wie Azteca oder Porcelanite Dos setzen mit ihren innovativen Fliesen-Serien in beeindruckenden Kompositionen regelmäßig neue Trends. Auch La Platera steht für Kreativität und Ideenreichtum gepaart mit höchster technischer Präzisionsarbeit im Bereich der dekorativen Fliese. Im Vergleich dazu wirkt Gayafores regelrecht konventionell, in Sachen Qualität und Preis-Leistung überzeugen deren Fliesen aber genauso.

Deutsche Fliesenhersteller

Im Vergleich zu seinen italienischen und spanischen Kollegen hinkt Deutschland in der Fliesenproduktion noch etwas hinterher – sowohl bei den Marktanteilen als auch in Bezug auf die Innovationskraft. Der Großteil der deutschen Hersteller ist im mittleren und unteren Preissegment angesiedelt und bietet ein wesentlich schmaleres Produktportfolio an, als die europäischen Spitzenreiter. Dadurch begründet sich auch das größte Problem der Fliesen-Hersteller: Deutschland ist in den Regalen des Fliesen-Fachhandels häufig nur spärlich vertreten. 

Dennoch gibt es eine Reihe namhafter Hersteller, die bereits in jahrzehntelanger Tradition Fliesen in bewährter deutscher Qualität produzieren und für ihre Produkte auch immer wieder mit renommierten Design-Awards ausgezeichnet werden. 

Einige dieser Hersteller haben sich zur Initiative „Deutsche Fliese“ zusammengeschlossen, um die Bekanntheit und den Absatz heimischer Fliesen auszubauen. Auf der Webseite www.deutschefliese.de gibt es nicht nur Wissenswertes rund um das Thema Fliesen, sondern vor allem auch ausführliche Informationen über die einzelnen Hersteller samt Händlerverzeichnis, das bei der Suche nach der passenden Fliese unterstützt.

Zu den bekanntesten Fliesen-Herstellern Deutschlands zählen:

Villeroy & Boch

In der Kategorie „Fliesenhersteller Deutschland“ ist Villeroy & Boch wahrscheinlich der erste und wohl meist auch einzige Name, der den Konsumenten ein Begriff ist. Der landläufig für Sanitärausstattung und Geschirr bekannte Keramikproduzent hat sich auch bei Fliesen als internationale Premium-Marke etabliert.

Steuler Fliesengruppe

Mit einem Produktionsvolumen von rund 13 Millionen m2 Fliesen pro Jahr ist die Steuler Fliesengruppe einer der größten Keramik-Produzenten Deutschlands. Die Gruppe besteht neben Steuler selbst aus mehreren eigenständigen Hersteller-Marken, darunter Kerateam, NordCeram und Grohn.

Seit über 100 Jahren stehen Fliesen von Steuler Design für beispiellose Qualität und unverwechselbaren Wohlfühl-Charakter. Die Fliesen-Serien reichen von romantisch über klassisch bis verspielt. 

Von der Rohstoffgewinnung bis zu Fliesenverlegung bietet Kerateam alles aus einer Hand. Orientiert an den aktuellen Marktentwicklungen und Wohntrends produziert Kerateam vorwiegend Fliesen in den Formaten 20 x 50 und 30 x 60 cm.

Grohn ist ebenso wie NordCeram eine Marke der Norddeutschen Steingut AG. Der Konzern zählt bereits seit 150 Jahren zu den führenden Anbietern von keramischen Wand- und Bodenfliesen. In den modernen Werken wird eine breite Palette an Fliesen in unterschiedlichen Formaten und Serien produziert. So sind bei Grohn klare Linien und schlichte Designs genauso zu finden wie verspielte Muster und farbenfrohe Dekore.

Kermos

Wer auf der Suche nach zeitloser Ästhetik in erstklassiger Qualität ist, ist mit Kermos Fliesen gut beraten. Die Marke der STARK Deutschland GmbH punktet vor allem auch durch ihr breites Produktportfolio, das nahezu alle Anwendungsbereiche abdeckt: glasiertes oder unglasiertes Feinsteinzeug ist ebenso erhältlich wie Spaltplatten, Steingut oder Steinzeug. 

Agrob Buchtal

Als Teil der Deutsche Steinzeug Cremer & Breuer AG produziert Agrob Buchtal an vier Standorten die passende Fliese für jeden Anspruch. Neben zahlreichen hochwertigen Standard-Fliesen für innen und außen hat sich der Hersteller insbesondere mit seiner Architekturkeramik und Sonderanfertigungen für spezifische Anwendungsbereiche einen Namen gemacht. Besonders erwähnenswert ist auch die hydrophile Oberflächenveredelung, die viele Produkte ziert.

Jasba

Unter Fliesenhersteller Westerwald fällt die ebenfalls zur Deutsche Steinzeug Cremer & Breuer AG zugehörige traditionsreiche Marke Jasba. Ursprünglich auf die Produktion von Mosaik-Fliesen spezialisiert, bietet Jasba heute eine umfangreiche Format- und Farbenauswahl auf der Suche nach der Lösung für ganzheitliche Wohnkonzepte: von der filigranen 1 x 1 cm Fliese bis zur großdimensionierten 40×80-Wand- oder Boden-Fliese.

Sonstige Fliesenhersteller

Abschließend sei noch erwähnt, dass auch immer mehr Hersteller aus Tschechien, Polen oder Asien auf den Markt drängen. So richtig durchsetzen konnten sich diese Produkte als Markenware aber bisher noch nicht. Zudem gibt es noch eine weitere große Bandbreite an Fliesen-Herstellern aus Übersee. Deren Fliesen unterscheiden sich genau wie die europäischen in Puncto Fliesen Abriebgruppe, Fliesen Rutschhemmung und deren Eignung als Fliese für den Außenbereich.

Fliesen Abriebgruppe

Ratgeber zur richtigen Fliesen-Abriebgruppe

Bei der Suche nach den passenden Bodenfliesen spielt die Abriebgruppe eine wesentliche Rolle. Denn daran lässt sich erkennen, wie gut das Produkt den täglichen Belastungen standhält. In welche Abriebklassen Fliesen eingeteilt werden und für welchen Bereich diese demnach geeignet sind, erfahren Sie im folgenden Artikel. 

Ob im privaten Wohnbereich, zur gewerblichen Nutzung oder im Außenbereich – Fliesen gelten allgemein als äußerst robust und strapazierfähig. Vorausgesetzt natürlich, sie sind der täglichen Beanspruchung im jeweiligen Bereich auch tatsächlich gewachsen. Entscheidendes Kriterium in diesem Zusammenhang ist, wie viel Abrieb Fliesen produzieren – und dabei gibt es mitunter durchaus große Unterschiede.

Glasierte vs. unglasierte Fliesen: Abrieb hängt von der Oberfläche ab

Unglasierte Fliesen sind selbst bei höchster Beanspruchung und Belastung in der Regel unverwüstlich. Das spezielle Verfahren bei der Herstellung macht das Material so hart wie Diamanten und dementsprechend resistent gegen oberflächliche Beschädigungen und Abnutzung. Zusätzlich punkten unglasierte Fliesen aufgrund der rauen Oberfläche auch in Bezug auf die Rutschhemmung. Was im Umkehrschluss bedeutet: Sie lassen sich in jedem Bereich und in allen Räumen ohne Einschränkung einsetzen, ohne dabei besonders auf Trittsicherheit oder Abriebfestigkeit achten zu müssen.

Im Gegensatz dazu hat für glasierte Fliesen Abrieb wesentlich mehr Relevanz. Die Glasur macht die Oberfläche nämlich deutlich empfindlicher für äußere Einflüsse. So kann es nicht nur zu einer verminderten Rutschhemmung bei Nässe oder Feuchtigkeit kommen, sondern im Laufe der Zeit eben auch zu Abnutzungserscheinungen und Verschleiß. Diese Gebrauchsspuren werden besonders bei kratzender Verschmutzung und schleifenden bzw. reibenden Bewegungen bei der Begehung mit Schuhwerk häufig durch Glanzverlust an den betroffenen Stellen sichtbar. Und das wiederum führt mitunter zu Einschränkungen bei den möglichen Einsatzbereichen. Nicht zuletzt deshalb sind keramische glasierte Fliesen auch einer Abriebgruppe nach DIN EN 10545-7 zugeteilt.

Qualitätskriterium Abriebklasse: Fliesen im Härtetest

Um die Widerstandsfähigkeit der Oberfläche gegen Verschleiß und Abnutzung beurteilen zu können, werden glasierte Fliesen daher in einem genormten Prüfverfahren auf ihre Abriebbeständigkeit getestet. Dabei erzeugt eine Maschine durch rotierende Stahlbürsten unter Zugabe von Wasser und Schleifmitteln so lange künstlichen Abrieb, bis sich die Oberfläche der Fliesen sichtbar verändert. Je nachdem, nach wie vielen Rotationen das der Fall ist, werden die Fliesen nach DIN EN 10545-7 in die Abriebgruppen 1 bis 5 unterteilt. 

Welche Abriebgruppe Fliesen haben sollten

Der Abrieb von glasierten Fliesen hängt sowohl von der Glasur selbst (Härtegrad, Dicke, Glanzgrad etc.), als auch von der Begehungsfrequenz, dem Grad der Verschmutzung und der Art sowie der Intensität der Nutzung im jeweiligen Bereich ab. 

All diese Faktoren werden in der Abriebklasse ebenfalls berücksichtigt, weshalb sie insgesamt ein entscheidendes Qualitäts- und Auswahlkriterium bei Fliesen darstellt. Um zu erkennen, ob die Fliesen für den geplanten Einsatzort überhaupt in Frage kommen, lohnt es sich daher bereits beim Kauf, auf diese Klassen zu achten. Sonst müssen ggf. später noch weitere Schutzmaßnahmen ergriffen werden, wie z.B. eine Bürostuhl Unterlage.

Was die jeweilige Fliesen-Abriebklasse im Detail bedeutet, zeigt die folgende Übersicht.

Abriebgruppen im Überblick

Abriebgruppe 1:

Fliesen dieser Klasse sind nur für sehr leichte Beanspruchung geeignet. Die Oberfläche reibt sich schnell ab und ist äußerst empfindlich bei kratzender Verschmutzung. Die empfohlene Verwendung für diese Fliesen ist prinzipiell als Wandbelag. Als Bodenbeläge kommen sie – wenn überhaupt – nur für Räume in Frage, die bei geringer Begehungsfrequenz überwiegend barfuß oder nur mit sehr weichen Sohlen, wie etwa Hausschuhe, begangen werden (zum Beispiel Schlafzimmer oder Badezimmer). Wegen ihrer geringen Widerstandsfähigkeit und der eingeschränkten Anwendung werden Fliesen der Abriebgruppe 1 von den Fliesen Herstellern allerdings generell nur noch selten angeboten.

Abriebgruppe 2:

Bereits etwas robuster sind Fliesen der Gruppe 2: Sie können für Räume mit leichter Beanspruchung verwendet werden. Die Oberfläche hält geringer kratzender Verschmutzung stand und ist daher grundsätzlich resistent genug, um mit normalem Schuhwerk darauf zu gehen. Allerdings sollte die Begehungsfrequenz nicht zu hoch sein. Fliesen dieser Abriebgruppe eignen sich deshalb für den privaten Wohnraum, mit Ausnahme von stark frequentierten und beanspruchten Bereichen, wie etwa Küchen oder Treppen.

Abriebgruppe 3:

Im privaten Wohnbereich sind Fliesen der Klasse 3 am häufigsten zu finden. Sie halten mittlere Beanspruchung gut aus und sind daher auch für die meisten Räume mit durchschnittlicher Begehungsfrequenz und Verschmutzung geeignet (zum Beispiel Wohnräume, Dielen, Flure). Sind die Fliesen prinzipiell für den Außenbereich zugelassen, können sie zudem auf Balkonen verlegt werden. Auch in Hotelzimmern sind Fliesen der Abriebgruppe 3 durchaus bereits einsetzbar.

Abriebgruppe 4:

Für Räume, die häufig mit normalem Schuhwerk betreten werden oder die stärkeren Belastungen ausgesetzt sind, empfehlen sich Fliesen der Abriebgruppe 4. Sie bleiben auch bei hoher Beanspruchung abriebfest und punkten mit einer dementsprechend langen Lebensdauer. Sie können nicht nur im gesamten privaten Wohnbereich innen wie außen uneingeschränkt eingesetzt werden, sondern sind auch bereits für öffentliche oder gewerblich genutzte Bereiche belastbar genug. Geeignet sind Fliesen dieser Klasse für unter anderem für Treppen, Küchen, Terrassen, Büros, Hotels, Eingangsbereiche etc.

Abriebgruppe 5:

Fliesen der Klasse 5 werden hauptsächlich in gewerblich genutzten Bereichen eingesetzt. Sie weisen maximale Widerstandsfähigkeit und Abriebfestigkeit auf, weshalb sie auch bei höchster Beanspruchung, Begehungsfrequenz und Verschmutzung überzeugen. Relevant sind Fliesen der Abriebgruppe 5 vor allem für Geschäfte, Gastronomiebetriebe und Hotellobbys, aber auch für Garagen, Industriehallen, Schulen oder Bahnhöfe. Für private Haushalte sind derart robuste Fliesen in aller Regel nicht notwendig.

An dieser Stelle sei der Vollständigkeit halber aber noch einmal erwähnt, dass unglasierte Fliesen standardmäßig immer der höchsten Abriebklasse zugeordnet werden können. Speziell für stark frequentierte Bereiche sind sie deshalb mitunter die bessere Wahl. Vor allem bei extremer Beanspruchung empfiehlt es sich demnach, auf das von Natur aus äußerst abriebfeste Material zu setzen.

Achtung: Rutschhemmung nicht vergessen!

Damit Fliesen nicht nur Belastungen optimal standhalten, sondern auch über die nötige Trittsicherheit verfügen, sollte bei der Auswahl der Fliesen neben der Abriebgruppe auch auf die Rutschhemmklasse der Fliesen geachtet werden. Vor allem für die Verwendung in Badezimmern, Duschen oder im Außenbereich ist dies von besonderer Bedeutung. Denn die Glasur der Fliesen neigt bei Nässe oder Feuchtigkeit häufig dazu, sich in eine Rutschbahn zu verwandeln. 

Durch die Klassifizierung der Rutschhemmung R9 bis R13 ist erkennbar, welchen Haftreibwert glasierte Fliesen haben und bis zu welchem Neigungswinkel die Oberfläche gefahrenlos betreten werden kann. Der Zusatz A, B oder C gibt außerdem an, wie rutschfest die Fliesen in barfußbelasteten Nassbereichen (z. B. Badezimmer, Duschen, Schwimmbädern etc.) sind.

Extra-Tipps gegen Abrieb

Die Auswahl der geeigneten Abriebgruppe beeinflusst die Lebensdauer von glasierten Fliesen bereits wesentlich. Damit der Fliesenboden jedoch noch länger frei von sichtbaren Gebrauchsspuren bleibt, sollte auch die Farbe bzw. der Helligkeitsgrad der Fliesen der Nutzung angepasst sein. So empfiehlt es sich etwa, in Bereichen mit hoher Beanspruchung keine zu dunklen Fliesen zu verwenden, da eventuelle Farb- und Glanzveränderungen auf diesen mehr auffallen. Zudem sollten Sie z.B. unter Schreibtischen immer eine Stuhlunterlage berwenden.

Weiters gilt es natürlich, die Fliesen regelmäßig und sachgerecht zu reinigen. Durch den Druck und die Reibung bei der Begehung des Bodens haben Schmutz- und Staubpartikel sonst einen ähnlichen Effekt wie Schleifpapier – und das kann früher oder später unerwünschte Auswirkungen auf die Optik der Fliesen haben.

In besonders stark frequentierten Bereichen können außerdem Schmutzfangmatten oder Fußabtreter ausgelegt werden, um den gröbsten Schmutz von Straßenschuhen zu entfernen und so die Fliesen zusätzlich zu schonen.

Fliesen und Fußbodenheizung

Fliesen & Fußbodenheizung: Antworten auf die häufigsten Fragen

Fliesen und Fußbodenheizungen haben eines gemeinsam: Beide bieten Bauherren zahlreiche Vorteile in Sachen Wohnkomfort und bilden daher eine ideale Kombination. Dennoch wirft das Thema im Vorfeld immer wieder Unsicherheiten und Fragen auf. Die wichtigsten Antworten darauf finden Sie in diesem Artikel. 

Welcher Bodenbelag ist am besten für Fußbodenheizung geeignet?

Ob Fliesen oder Stein, Parkett oder Dielen bzw. Laminat, Vinyl oder Teppich – wer behagliche Wärme ganz ohne Heizkörper möchte, kann im Prinzip aus dem Vollen schöpfen. Denn grundsätzlich lässt sich jeder Bodenbelag auf einer Fußbodenheizung verlegen.

Der Unterschied besteht allerdings darin, wie rasch die Wärme aus der Fußbodenheizung auf den Boden übertragen bzw. welche Vorlauftemperatur notwendig (und möglich) ist, um den Raum wunschgemäß zu temperieren. Mit anderen Worten: Die verschiedenen Materialien unterscheiden sich in ihrer Wärmeleitfähigkeit. Das wirkt sich wiederum auf die Energieeffizienz und somit letztendlich auf die Heizkosten aus. 

Genau aus diesem Grund sind bei einer Fußbodenheizung Fliesen am besten geeignet. Sie punkten aufgrund ihrer dichten Oberfläche mit einer sehr hohen Wärmeleitfähigkeit zwischen 2,3 und 2,8, was rund 5-mal so hoch ist wie zum Beispiel bei Fußbodenheizung unter Parkett oder Fußbodenheizung unter Vinylboden. Zudem wird die Wärme in den Fliesen gespeichert, wodurch sich der Boden nicht nur rasch erwärmt, sondern auch lange warm bleibt – und damit zusätzlich Energie gespart wird. 

Können alle Fliesen in Kombination mit einer Fußbodenheizung verwendet werden?

Bei der Verwendung von Fliesen auf Fußbodenheizung bestehen im Wesentlichen keine Einschränkungen. Sowohl Naturstein als auch Steinzeug und Feinsteinzeug ist für Fußbodenheizungen gleichermaßen gut geeignet. Um das effizienteste Heizergebnis zu erzielen, empfehlen sich Fliesen mit einer Stärke von maximal 20 mm. Auch dickere Beläge sind zwar möglich, allerdings kann sich die Aufwärmzeit geringfügig erhöhen.

Unabhängig von der Heizung sollte bei der Auswahl der Bodenfliesen außerdem auf die Abriebgruppe der Fliesen und die Rutschhemmklasse der Fliesen geachtet werden. So ist gewährleistet, dass der Fußboden den Anforderungen im jeweiligen Einsatzbereich bestmöglich entspricht und nicht extra Schutzmaßnahmen wie etwa einer Bürostuhl Unterlage bedarf.

Welcher Oberflächentemperatur halten Fliesen für Fußbodenheizung stand?

Ein großer Vorteil von Fliesen ist, dass sie selbst hohe Temperaturen schadlos überstehen. Im Gegensatz zu vielen anderen Bodenbelägen können sie daher ohne Bedenken auf eine Oberflächentemperatur von 29°C und mehr aufgeheizt werden. Daraus resultiert nicht zuletzt auch die hohe Heizleistung von bis zu 200W/m2 bei gleichzeitig geringem Energiebedarf.

Fliesen auf Fliesen & Fußbodenheizung – ist das möglich?

Gerade bei Sanierungen stellt sich oft die Frage, ob die neuen Fliesen auf dem bestehenden Fliesenbelag verlegt werden können. Die Antwort darauf lautet ganz klar: Ja, auf einer Fußbodenheizung ist das kein Problem. Die Kombination Fliese auf Fliese – Fußbodenheizung funktioniert einwandfrei und ohne Auswirkungen auf das Heizergebnis: Durch die extrem hohe Wärmeleitfähigkeit der Fliesen und dem richtigen Fliesenkleber als zusätzlichen Wärmeleiter wird die Wärme der Fußbodenheizung ohne Verlust von Schicht zu Schicht übertragen.

Einzige Bedingung: Der alte Belag muss einwandfrei verlegt und intakt sein und in den räumlichen Gegebenheiten darf der höhere Fußbodenaufbau keine Probleme (z. B. Streifen von Türen etc.) zur Folge haben.

Was ist bei der Verlegung von Fliesen auf Fußbodenheizung zu beachten?

Wenngleich Fliesen und Fußbodenheizungen perfekt harmonieren, gilt es vor dem und beim Verlegen dennoch einige Punkte zu berücksichtigen, um etwaigen Schwierigkeiten bereits von Vornherein vorzubeugen.

Art der Fußbodenheizung

Bei Fußbodenheizungen gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Sie können entweder mit Wasser oder mit Strom betrieben werden, um Wärme zu erzeugen. Grundsätzlich lässt sich sowohl eine wassergeführte als auch eine elektrische Fußbodenheizung unter Fliesen verlegen. Welches Heizsystem am besten geeignet ist, hängt vielmehr vom jeweiligen Anwendungsfall ab.

Warmwasser-Fußbodenheizungen funktionieren über Kunststoff- oder Kupferrohre, die als Nass- oder Trockensystem in den Estrich eingebracht werden und durch die erwärmtes Wasser zirkuliert. Weil der Montageaufwand verhältnismäßig groß und zudem eine gewisse Aufbauhöhe nötig ist, kommen Warmwasser-Fußbodenheizungen in erster Linie bei Neubauten zum Einsatz.

Im Gegensatz dazu sorgen bei Elektro-Fußbodenheizungen dünne Heizmatten für die richtige Raumtemperatur. Diese lassen sich auch nachträglich mit relativ geringem Aufwand auf dem Estrich verlegen und kommen mit einer geringeren Aufbauhöhe aus. Deshalb sind sie auch bei Sanierungen von Bestandsbauten geeignet oder können als ergänzendes Heizsystem in Räumen mit hohem Wärmeverlust (z. B. Wintergärten) nachgerüstet werden.

Zustand des Untergrunds

Ein optimaler Untergrund ist die Grundvoraussetzung für einen dauerhaft haltbaren und makellosen Fliesenboden. Deshalb sollten Fliesen nicht nur auf einem möglichst glatten, sondern insbesondere auf einem vollständig trockenen Untergrund verlegt werden. Denn zu viel Feuchtigkeit unter den Fliesen kann sonst mitunter später zur Ablösung der Fliesen oder anderen Schäden führen.

Gerade beim Verlegen auf neu errichteten und nass eingebrachten Heizestrichen ist deshalb auf die sogenannte Belegreife zu achten. In der Regel braucht ein Estrich rund 4 Wochen, um vollständig auszuhärten – inzwischen werden aber auch immer öfter spezielle Schnellbindemittel eingesetzt, um den Prozess zu beschleunigen. Generell empfiehlt es sich, den Estrich mithilfe der Fußbodenheizung kontrolliert und stufenweise auszuheizen. So kann einerseits die Trocknungsphase verkürzt und andererseits sowohl Heizung als auch Estrich auf Funktion und Zustand überprüft werden.

Zur Verlegung der Fliesen ist der Estrich letztendlich dann bereit, wenn die mittels geeignetem Messverfahren (z. B. CM-Methode) festgestellte Restfeuchte eine bestimmte Grenze unterschritten hat. Als Richtwert gelten dabei maximal 2 % bei Zement-Estrichen bzw. maximal 0,3 % bei Calciumsulfat-Estrichen, wobei für die exakten Werte die Verlegehinweise des Herstellers zu berücksichtigen sind.

Schutz vor Feuchtigkeit

Prinzipiell können Fliesen direkt auf dem Estrich verlegt werden. Um den Untergrund jedoch vor eindringender Feuchtigkeit des Fliesenklebers zu schützen, empfiehlt es sich, vor der Verlegung eine abdichtende Grundierung bzw. Fliesen Haftgrund aufzutragen. Andernfalls besteht das Risiko, dass der Estrich aufweicht und der Belag nicht mehr ordentlich haftet.

Passender Fliesenkleber und Fliesenmörtel

Obwohl eine Fußbodenheizung Fliesen grundsätzlich sehr gleichmäßig und konstant erwärmt, kommt es dennoch zu Temperaturschwankungen. Das führt zu geringfügigen Ausdehnungen des Materials und entsprechenden Spannungen auf der Oberfläche. Um diese Bewegungen auszugleichen – und somit spannungsbedingten Rissen in den Fliesen vorzubeugen – sollten deshalb unbedingt hochflexible und temperaturbeständige Werkstoffe als Fliesenkleber oder Fliesenmörtel verwendet werden. In manchen Fällen kann auch eine Entkoppelungsmatte unter den Fliesen verlegt werden. 

Beim Verlegen sollte darüber hinaus darauf geachtet werden, dass diese möglichst vollflächig aufgetragen werden. So können sich Fliese und Kleber besser verbinden, was insbesondere bei Oberflächenspannungen von Vorteil ist. Und nebenbei wird dadurch der Wärmetransfer zusätzlich optimiert.

Dehnungsfugen

Ein nicht minder wichtiger Aspekt im Zusammenhang mit der temperaturbedingten Ausdehnung der Materialien ist das Zusammenspiel Dehnungsfuge – Fliesen – Fußbodenheizung. 

Dehnungsfugen sollten insbesondere in Randbereichen berücksichtigt werden und einen Bewegungsspielraum von mindestens 5 mm ermöglichen. Darüber hinaus müssen unbedingt zusätzliche Dehnungsfugen an jenen Stellen eingerichtet werden, wo auch der Estrich welche aufweist. Ansonsten können sich Fliese und Untergrund unterschiedlich ausdehnen, was zu Rissen oder Bruchstellen führen kann.

Wann kann die Fußbodenheizung nach dem Fliesen in Betrieb genommen werden?

Ein frisch verfliester und verfugter Boden darf nicht sofort aufgeheizt werden. Das könnte dazu führen, dass Kleber und Fugenmasse zu schnell trocknen und brüchig werden. Die generelle Empfehlung lautet, rund 28 Tage zu warten, bis die Fußbodenheizung aktiviert wird. Anschließend sollte die Temperatur über einen Zeitraum von einigen Tagen kontinuierlich in 5-Grad-Schritten erhöht werden, bis die gewünschte Vorlauftemperatur erreicht ist.

Fliesen im Außenbereich

Fliesen im Außenbereich: Darauf kommt es an

Terrasse, Balkon oder Garten lassen sich mit Fliesen ganz nach individuellen Vorlieben in verschiedenen Stilrichtungen geschmackvoll gestalten. Allerdings sind die Anforderungen im Außenbereich wesentlich höher als im Innenbereich. Welche Voraussetzungen Fliesen erfüllen müssen, um draußen als Bodenbelag dauerhaft bestehen zu können und was Sie bei der Verlegung unbedingt beachten sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.

Einsatzmöglichkeiten von Fliesen: Außenbereich vs. Innenbereich

Von klein bis groß, von hell bis dunkel, von Naturstein bis Holzoptik – Fliesen gibt es in den unterschiedlichsten Formaten, Farben und Ausführungen. Gepaart mit ihren vorteilhaften Eigenschaften in Bezug auf Komfort, Strapazierfähigkeit und Reinigung ergeben sich somit nahezu grenzenlose Anwendungsmöglichkeiten. Kein Wunder also, dass Fliesen nicht nur innen, sondern auch im Außenbereich als Bodenbelag gleichermaßen beliebt wie verbreitet sind. 

Allerdings herrschen außen ganz andere Bedingungen, als es in geschlossenen Wohnräumen der Fall ist. Der Boden ist ganzjährig der Witterung ausgesetzt und das Wechselspiel aus Sonne, Regen, Eis und Schnee verlangt dem Material so einiges ab. Damit der Belag im Außenbereich dauerhaft bestehen kann, müssen Fliesen daher besonders robust und widerstandsfähig gegen äußere Einflüsse und Beanspruchung sein.

Welche Fliesen sind für den Außenbereich geeignet?

Um sicherzustellen, dass die Fliesen den tagtäglichen Belastungen auf der Terrasse, dem Balkon oder im Garten auch tatsächlich gewachsen sind, sollten bei der Auswahl folgende Kriterien berücksichtigt werden:

Witterungsbeständigkeit und Frostsicherheit

Das wichtigste Kriterium für Fliesen im Außenbereich ist, dass sie witterungsbeständig sind. So muss das Material nicht nur der Hitze bei direkter Sonneneinstrahlung im Sommer standhalten können, sondern vor allem auch Kälte und Frost im Winter.

Maßgeblich für die Frostsicherheit ist die Wasseraufnahmefähigkeit. Dabei gilt: je weniger, desto frostbeständiger. Wenn zu viel Wasser durch Luftfeuchtigkeit oder Niederschläge in Fliesen und Fugen eindringt und sich bei Kälte ausdehnt, besteht die Gefahr von Rissen, Abplatzungen oder Ausblühungen.

Eine poröse Oberfläche nimmt prinzipiell mehr Wasser auf, als eine feinporige. Deshalb ist reines Steingut aufgrund seiner Beschaffenheit auch grundsätzlich für den Außenbereich nicht zu empfehlen. Keramische Fliesen aus Steinzeug oder Feinsteinzeug, aber auch Naturstein (z. B. Granit) oder Terrakotta können sehr wohl auch draußen verwendet werden, sofern sie laut Angaben des Fliesen Herstellers dafür zugelassen sind.

Ausschlaggebend für den Grad der Frostsicherheit ist die Klassifizierung, nach der die Fliesen aufgrund ihres Wasseraufnahmevermögens in folgende fünf Gruppen unterteilt werden:

Gruppe Ia: < 0,5 % Wasseraufnahmevermögen

Gruppe Ib: < 3 % Wasseraufnahmevermögen

Gruppe IIa: 3 bis 6 % Wasseraufnahmevermögen

Gruppe IIb: 6 bis 10 % Wasseraufnahmevermögen 

Gruppe III: > 10 % Wasseraufnahmevermögen

Fliesen der Gruppe Ia und Ib – also bis zu einer Wasseraufnahmefähigkeit von maximal 3 Prozent – gelten allgemein als frostsicher. Sie sind zusätzlich mit einem blauen Eiskristall als Symbol gekennzeichnet und können bedenkenlos im Außenbereich verlegt werden. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten im Optimalfall eine Fliese mit einer Wasseraufnahmefähigkeit von unter 0,5 Prozent bevorzugt werden. 

Bei Gruppe IIa und IIb besteht hingegen bereits ein beträchtliches Risiko für Frostschäden – und von Gruppe III ist im Außenbereich ohnehin gänzlich abzuraten, wenn der Bodenbelag den Winter unbeschadet überstehen soll.

Abriebfestigkeit

Ein weiteres Auswahlkriterium für Außenfliesen ist die Abriebfestigkeit. Sie entscheidet darüber, für welche Beanspruchung die Oberfläche geeignet ist, ohne dass sich Abnutzungs- und Verschleißerscheinungen abzeichnen. 

Unterteilt wird dabei in 5 Fliesen Abriebgruppen:

Abriebgruppe 1: Sehr leichte Beanspruchung 

Abriebgruppe 2: Leichte Beanspruchung 

Abriebgruppe 3: Mittlere Beanspruchung

Abriebgruppe 4: Stärkere Beanspruchung

Abriebgruppe 5: Sehr starke Beanspruchung

Mit unglasierten Fliesen kann im Außenbereich im Grunde nichts schiefgehen – sie können immer der höchsten Abriebklasse zugeordnet werden. Die Härte der Oberfläche ist vergleichbar mit jener von Diamanten, wodurch sie selbst bei extremer Beanspruchung nahezu unzerstörbar sind.

Bei glasierten Fliesen sieht die Sache hingegen etwas anders aus. Je nach Art und Ausführung der Glasur sowie dem Grad der Beanspruchung und der Verschmutzung sind im Laufe der Zeit sichtbare Gebrauchsspuren durchaus möglich. Deshalb sollten glasierte Fliesen auf dem Balkon mindestens Abriebklasse 3 aufweisen, für den Einsatz auf Terrassen oder im Garten ist sogar eher Abriebklasse 4 zu empfehlen. 

Rutschfestigkeit

Last but not least sollte bei Außenfliesen auch besonderes Augenmerk auf die Rutschsicherheit gelegt werden. Denn nasse oder feuchte Fliesen können schnell rutschig werden und böse Stürze oder Verletzungen zur Folge haben.

Zu erkennen ist die Rutschfestigkeit an den Rutschhemmklassen, in die Fliesen abhängig von ihrem Haftreibwert unterteilt werden:

R9: geringer Haftreibwert, trittsicher bei einem Neigungswinkel von 6 – 10°

R10: normaler Haftreibwert, trittsicher bei einem Neigungswinkel von 11 – 19°

R11: erhöhter Haftreibwert, trittsicher bei einem Neigungswinkel von 20 – 27°

R12: großer Haftreibwert, trittsicher bei einem Neigungswinkel von 28 – 35°

R13: sehr großer Haftreibwert, trittsicher bei einem Neigungswinkel von über 35°

Im Außenbereich sollte mindestens R10 gewählt werden, bei besonderer Rutschgefahr (z. B. auf Treppen) gewährleistet R11 noch bessere Trittsicherheit. In Bereichen, die auch barfuß häufig betreten werden (z. B. im und rund um den Pool oder in der Gartendusche), sollte außerdem auch auf die zusätzliche Kennzeichnung „B“ oder „C“ für die Eignung in nassbelasteten Barfußbereichen geachtet werden. 

Unglasierte Fliesen bieten im Außenbereich auch in Bezug auf die Rutschhemmung einen gewissen Vorteil. Sie sind dank ihrer rauen Oberfläche von Natur aus rutschfester. Auch kleine Fliesenformate können die Rutschsicherheit durch den deutlich größeren Fugenanteil zusätzlich erhöhen.

Garten, Balkon und Terrasse: Fliesen für den Außenbereich richtig auswählen

Bei der Auswahl von Fliesen für die Terrasse, den Balkon oder den Garten empfiehlt es sich also, stets zur höheren Qualitätsklasse zu greifen. Das kann sich zwar insgesamt auf den Preis auswirken, doch die Mehrkosten lohnen sich schon allein durch die höhere Lebensdauer der Bodenfliesen.

Welche Außenfliesen letztendlich am besten sind, richtet sich in erster Linie nach persönlichen Vorlieben und dem Stil des Hauses. Bodenfliesen für draußen gibt es genauso wie für innen in den unterschiedlichsten Oberflächen (z. B. unglasiert, glasiert, matt, seidenmatt, hochglänzend etc.), Optik (z. B. Holzoptik, Natursteinoptik, Marmoroptik etc.), Formaten (z. B. quadratisch, rechteckig) und Farben.

Worauf ist bei der Verlegung im Außenbereich zu achten?

Die Entscheidung für die passenden Außenfliesen ist allerdings nur die halbe Miete. Denn selbst beim besten Belag können – meist durch Wasser verursachte – Schäden auftreten, wenn die Fliesen nicht sachgerecht verlegt sind. 

Deshalb sollte die Verlegung im Außenbereich mit großer Sorgfalt unter Berücksichtigung folgender Faktoren erfolgen:

Untergrund vorbereiten

Der Untergrund für Außenfliesen muss tragfähig, frostsicher und vollkommen ebenmäßig sein. Am besten geeignet sind Beton-Platten oder ein mit Baustahlmatten bewehrter Zementestrich auf einer verdichteten und ausreichend drainagierten Schotter- oder Kiesschicht. 

Dabei ist auf ein Gefälle von 2 Prozent zu achten, damit Wasser rasch nach außen von den Fliesen abfließen kann. Um den Fliesenboden auch von unten vor Feuchtigkeit zu schützen, sollte die Unterkonstruktion außerdem abgedichtet werden (z. B. mit Bitumenanstrich oder Dichtschlämme sowie doppellagiger PE-Folie). Zudem sollte die Oberfläche vor dem Verlegen noch einmal sorgfältig auf Risse, Unebenheiten oder eventuelle Rückstände von entfernten Bodenbelägen überprüft und diese gegebenenfalls ausgebessert werden.

Das passende Verlegematerial

Bei der Verlegung im Außenbereich sollten ausschließlich flexible Fliesenmörtel oder -kleber verwendet werden, um Spannungen auf der Bodenfläche zu reduzieren und somit Sprünge oder Risse in den Fliesen zu vermeiden.

Fliesen richtig verlegen

Bei der Verlegung der Fliesen selbst gilt es, Hohlräume zwischen dem Untergrund und den Fliesen zu vermeiden, um Wassereinschlüssen vorzubeugen. Am besten gelingt das mit dem sogenannten Buttering-Floating-Verfahren, bei dem der Fliesenmörtel oder -kleber sowohl auf dem Untergrund als auch auf der Rückseite der verlegten Fliese aufgetragen wird. Alternativ dazu kann auch die Dünnbettverlegung angewendet werden, bei dem die Fliesen abschnittsweise direkt in den feuchten Fließbettmörtel oder Fliesenkleber gedrückt werden. 

In den Randbereichen ist unbedingt auf die notwendigen Dehnungsfugen zu achten, um dem Boden den nötigen Spielraum für temperaturbedingte Ausdehnung zu bieten und somit Spannungen zu vermeiden. Wichtig ist darüber hinaus, dass der Fliesenkleber aushärten kann (ca. 48 Stunden), bevor mit dem Verfugen begonnen wird.

Fliesen sorgfältig verfugen

Undichte Fugen sind häufig die Achillessehne bei Außenfliesen. Durch sie kann Feuchtigkeit leicht eindringen und zu Schäden im Unterbau, dem Fliesenmörtel oder den Fliesen selbst führen. Deshalb ist beim Verfugen im Außenbereich besondere Vorsicht und Genauigkeit gefragt. 

Um ein möglichst präzise arbeiten zu können, sollte die Fugenmasse mit einem Gummiwischer diagonal zum Fugenverlauf in die Zwischenräume eingebracht werden. Überschüssiger Fugenmörtel kann nach ca. 15 Minuten Antrocknungsphase mit einem Schwammbrett entfernt werden. Im letzten Schritt können dann die Dehnungsfugen und sonstige Übergänge mit Silikon abgedichtet werden.

ACHTUNG: Begeh- und belastbar ist die Fläche erst, wenn der Fliesenmörtel bzw. -kleber vollständig ausgehärtet ist. Diese Phase kann je nach Produkt unterschiedlich lange dauern, weshalb die Herstellerangaben unbedingt zu beachten sind. Während der Trockenphase sollte zu hohe Luftfeuchtigkeit und direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden. 

INFO: alles über Fliesen-Rutschhemmung

Während rutschhemmende Fliesen in öffentlichen und gewerblichen Bereichen zwingend vorgeschrieben sind, gibt es für den privaten Bereich diesbezüglich keinerlei Verpflichtung. Warum Sie aber trotzdem auch in den eigenen vier Wänden auf die Rutschfestigkeit Ihrer Fliesen achten sollten und wie Sie für die nötige Trittsicherheit sorgen, erfahren Sie im folgenden Artikel.

Achtung, Rutschgefahr!

Universell einsetzbar und strapazierfähig, gleichzeitig optisch ansprechend und pflegeleicht: Ein Bodenbelag aus Fliesen bietet unbestritten viele Vorteile. Wenn da nicht dieser kleine, aber mitunter folgenschwere Wermutstropfen wäre.

Bei Nässe oder Feuchtigkeit können Fliesen nämlich schnell ziemlich glatt werden. Denn Wasser, Fett und Schmutz verringern den Haftreibwert der Oberfläche deutlich. Besonders im Bad, rund um den Pool, auf der Terrasse oder auch in der Küche reicht dann oft schon ein falscher Schritt aus, um den Halt zu verlieren.

Das ist nicht nur ärgerlich, sondern kann vor allem auch gefährlich werden. Laut Unfallstatistik zählen unzureichend rutschsichere Fußböden zu den häufigsten Ursachen für Stürze und Verletzungen. Ein guter Grund also, um in Bereichen mit erhöhter Rutschgefahr auf ausreichende Sicherheit Wert zu legen.

Rutschfeste Fliesen: Darauf kommt es an

Wenngleich rutschhemmende Fliesen im privaten Bereich kein Muss sind, so sind sie doch die beste Vorbeugung gegen Unfälle. Am besten ist es daher, bereits bei der Planung und Kaufentscheidung auf die Rutschsicherheit von Fliesen zu achten. 

Material und Format

Einen ersten sichtbaren Hinweis gibt dabei bereits das Material bzw. die Struktur der Oberfläche. Generell gilt die Regel: Je rauer eine Fliese ist, desto höher die Rutschhemmung. So sind unbehandelte Fliesen aus Naturstein oder Feinsteinzeug zum Beispiel von Haus aus relativ rutschhemmend, während glasierte, imprägnierte oder hochglänzend polierte Fliesen den Anforderungen generell weniger gerecht werden können.

Die Größe der Fliesen hat ebenfalls Einfluss auf die Rutschfestigkeit: Bei kleineren Formaten ist der Fugenanteil auf der Bodenfläche höher – und auch das wirkt sich positiv auf die Rutschhemmung aus. Nicht zuletzt deshalb kommen vor allem in Bereichen mit erhöhtem Aufkommen an Wasser (z. B. Duschen oder Schwimmbäder) auch gerne Mosaik-Fliesen zum Einsatz, da die vielen Fugen dem Boden eine Art Bremswirkung verleihen. 

Rutschsicherheitsklassen nach DIN-Norm

Wie rutschhemmend die Fliese letztendlich aber tatsächlich ist, lässt sich jedoch nicht auf einen Blick feststellen. Viel entscheidender ist daher die Kennzeichnung anhand genormter Rutschhemmungsklassen. Diese haben jedoch nichts mit der Fliesen Abriebgruppe gemein.

Diese sind zwar vorrangig für die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen an Anti-Rutsch-Fliesen im gewerblichen bzw. öffentlichen Bereich von Bedeutung, bieten aber natürlich auch privaten Konsumenten eine zuverlässige Orientierungshilfe bei der Auswahl der geeigneten Fliesen.

Beurteilung der Rutschfestigkeit: Fliesen im Testverfahren

Wie bei jedem anderen Bodenbelag auch erfolgt die Beurteilung der Rutschfestigkeit bei Fliesen nach einem speziellen Verfahren: der sogenannten Begehung auf schiefer Ebene. Um den Haftreibwert der Fliesen zu ermitteln, geht eine fachkundige Versuchsperson des Fliesen-Herstellers auf der zu testenden Fläche hin und her, wobei deren Neigungswinkel durch einseitiges Anheben immer mehr erhöht wird. Je nachdem, in welchem gewerblichen Bereich der Bodenbelag eingesetzt werden soll, erfolgt die Prüfung entweder mit Schuhwerk auf Öl oder barfuß auf Wasser, um eine möglichst reale Benutzung zu simulieren. Sobald die Testperson auf der präparierten Oberfläche zu rutschen beginnt bzw. unsicher wird, endet der Versuch.

Klassifizierung nach Bewertungsgruppen 

Anhand dieser Ergebnisse werden rutschhemmende Fliesen nun den entsprechenden Bewertungsgruppen R9 bis R13 nach DIN-Norm 51130 wie folgt zugeteilt

Klasse R9:

geringer Haftreibwert, trittsicher bei einem Neigungswinkel von 6 – 10°, geeignet für z. B. Wohnräume, Innentreppen, Eingangsbereiche etc.

Klasse R10:

normaler Haftreibwert, trittsicher bei einem Neigungswinkel von 11 – 19°, geeignet für z. B. Außentreppen, bzw. Fliesen im Außenbereich, Badezimmer, Balkone / Terrassen etc.

Klasse R11:

erhöhter Haftreibwert, trittsicher bei einem Neigungswinkel von 20 – 27°; geeignet für z. B. Außenanlagen, 

Klasse R12:

großer Haftreibwert, trittsicher bei einem Neigungswinkel von 28 – 35°, geeignet für z. B. Kühlhäuser, Krankenhäuser, Großküchen

Klasse R13:

sehr großer Haftreibwert, trittsicher bei einem Neigungswinkel von über 35°, geeignet für z. B. Werkstätten, Schlachthöfe, Produktionshallen etc.

Ist der Bodenbelag außerdem auch für den Einsatz in sogenannten nassbelasteten Barfußbereichen nach DIN 51097 geeignet, wird den Fliesen ein zusätzlicher Wert hinzugefügt:

Klasse A:

sehr geringe Rutschhemmung, Trittsicherheit bis zu einem Neigungswinkel von 12°, geeignet für trockene bis maximal feuchte Böden

Klasse B:

mittlere Rutschhemmung, Trittsicherheit bis zu einem Neigungswinkel von 18°, geeignet für nasse Böden

Klasse C:

hohe Rutschhemmung, Trittsicherheit bis zu einem Neigungswinkel von 24°, geeignet für Schwimmbäder

Welche Rutschhemmung Fliesen im privaten Wohnraum brauchen

Je nachdem, welcher Rutschklasse Fliesen zugeordnet sind, ergeben sich daraus die möglichen Einsatzbereiche. Allerdings gilt es dabei immer im Hinterkopf zu behalten, dass die Bewertungsgruppen in erster Linie im gewerblichen Bereich gelten – und dort weitaus höhere Anforderungen an die Fliesen-Rutschhemmung bestehen, als in der privaten Nutzung. Zusätzlich steigt bei Fliesen höherer Rutschhemmungsklassen auch der Reinigungsaufwand, da die Oberfläche rauer ausgebildet ist. Die Devise in Bezug auf die Trittsicherheit zu Hause lautet daher: Weniger ist oft mehr. 

Üblicherweise werden für den normalen Hausgebrauch deshalb hauptsächlich Fliesen der Bewertungsgruppen R9 und R10 verlegt. Selbst deren „niedriger“ bis „normaler“ Haftreibwert erfüllt die Anforderungen an eine ausreichende Rutschhemmung in der Regel vollkommen, ohne dass der Bodenbelag an Attraktivität und Komfort verliert.

In Sanitärräumen oder Außenbereichen lässt sich durch die Bewertungsgruppen „B“ oder „C“ sowie mit Fliesen R10 und R11 bei Bedarf ein höheres Maß an Rutschsicherheit erzielen. Vor allem, wenn dort häufig barfuß gegangen wird, kann das natürlich durchaus empfehlenswert sein. Fliesen der Klassen R12 und R13 sind hingegen grundsätzlich für spezielle, meist industrielle Bereiche konzipiert und daher für die private Nutzung nicht mehr relevant.

Glatte Fliesen rutschfest machen

Idealerweise wird die Rutschfestigkeit also bereits bei der Planung bzw. der Verlegung berücksichtigt. Doch auch wenn sich erst nachträglich herausstellt, dass bestimmte Bereiche zu rutschig sind, muss das im wahrsten Sinne des Wortes noch lange kein Beinbruch sein. Denn auch im Nachhinein gibt es verschiedene Methoden, um die Rutschhemmung zu verbessern:

  • Eine einfache, aber sehr wirksame Möglichkeit sind selbstklebende Anti-Rutschstreifen. Diese werden einfach punktuell auf die glatten Stellen aufgeklebt und sorgen so für mehr Grip. Sie eignen sich besonders für Treppenstufen, können aber auch in Nassbereichen eingesetzt werden.
  • Um die Trittsicherheit auf größeren Flächen zu erhöhen, bieten sich Klebebeläge und Folien an, die ebenfalls relativ unkompliziert angebracht werden können. 
  • Darüber hinaus gibt es spezielle rutschhemmende Beschichtungen bzw. Lacke, mit der die gesamte Oberfläche versehen werden kann. 
  • Partiell kann der Boden auch mittels einer Bodenschutzmatte rutschfest gemacht werden.
  • Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Fliesen mechanisch (z. B. durch Sandstrahl- oder Drucklufttechnik), chemisch (z. B. Fluor, Chlor oder Ammoniumverbindungen) oder mit Lasertechnik zu behandeln und dadurch die Oberfläche zusätzlich aufzurauen.
Parkett Fugen richtig füllen

Fugen im Parkett richtig füllen

Fugen im Parkett sind nichts Außergewöhnliches und meistens steckt weder mindere Materialqualität noch mangelhaft durchgeführte Verlegearbeiten dahinter. Trotzdem werden Parkettfugen häufig als störend empfunden.

Erfahren Sie, warum Parkettfugen an sich nichts Schlechtes sind und womit Sie Fugen in Ihrem Parkett am besten füllen.

Empfohlene Produkte zum Verschließen von Fugen im Parkett:

Beim Abschleifen
RETOL AQUA Filler Plus Fugenkitt für Parkett & Dielen, wasserbasiert (5 l)*
Bei fertig versiegeltem Parkett
Ponal Parkett & Laminat Fugenfüller Eiche, elastische Fugenmasse für Anschluss- und Dehnungsfugen, lösemittel-, wasser- und silikonfreie Dichtmasse, 1x280ml Kartusche*
RETOL AQUA Filler Plus Fugenkitt für Parkett & Dielen, wasserbasiert (5 l)*
Ponal Parkett & Laminat Fugenfüller Eiche, elastische Fugenmasse für Anschluss- und Dehnungsfugen, lösemittel-, wasser- und silikonfreie Dichtmasse, 1x280ml Kartusche*
Beim Abschleifen
RETOL AQUA Filler Plus Fugenkitt für Parkett & Dielen, wasserbasiert (5 l)*
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Bei fertig versiegeltem Parkett
Ponal Parkett & Laminat Fugenfüller Eiche, elastische Fugenmasse für Anschluss- und Dehnungsfugen, lösemittel-, wasser- und silikonfreie Dichtmasse, 1x280ml Kartusche*
Ponal Parkett & Laminat Fugenfüller Eiche, elastische Fugenmasse für Anschluss- und Dehnungsfugen, lösemittel-, wasser- und silikonfreie Dichtmasse, 1x280ml Kartusche*

Wodurch entstehen Fugen im Parkett?

Die Hauptursache für Fugen im Parkett ist das natürliche Quell- und Schwindverhalten des natürlichen Bodenbelages. Holz ist ein Naturprodukt, das hygroskopische Eigenschaften hat.

Das bedeutet, es bindet Wasserdampf aus der Luft und gibt diesen auch wieder ab, wodurch sich je nach Raumklima sowohl die Holzfeuchte als auch das Volumen des Materials verändert.

Dieses Verhalten wird als Quellen und Schwinden bezeichnet – oder umgangssprachlich formuliert: Das Holz arbeitet.

Die optimalen Bedingungen für Parkett liegen bei einer Raumtemperatur von 20 bis 22°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 55 bis 60 %.

Bei diesem Raumklima arbeitet fachgerecht verlegtes Parkett kaum und weist dementsprechend auch keine Fugen auf.

Selbst wenn die Werte im Jahresdurchschnitt eingehalten werden, ist es dennoch unvermeidlich, dass sie im Sommer über- und im Winter unterschritten werden. Denn Parkett passt sich immerzu dem Umgebungsklima an. Etwas Abhilfe schafft die Verklebung von Parkett mit Parkettkleber. Hierdurch wird das Quell- und Schwindverhalten etwas eingedämmt.

Gerade in der Heizperiode wird die Luft in beheizten Räumen trockener, die Feuchtigkeit im Holz geht zurück, das Parkett schwindet und Fugen entstehen.

Wie ausgeprägt diese sein können, hängt unter anderem von Verlegeart ab: Schwimmend verlegtes Parkett arbeitet stärker als verklebtes Parkett, weil die Parkettpaneele nur lose aufliegen, während sie bei der vollflächigen Verklebung fix mit dem Untergrund verbunden sind.

Aber auch die Holzart und die Parkettart spielen eine Rolle: So neigt Parkett aus Buche oder Ahorn tendenziell zu höherem Quell- und Schwindverhalten, als zum Beispiel Eiche.

Stellen Fugen im Parkett einen Mangel dar?

Generell erfüllen Fugen im Parkett in Anbetracht des unvermeidlichen Quellens und Schwindens des Holzes durchaus ihren Zweck.

Sie bieten dem Parkett den nötigen Spielraum für die Ausdehnung, ohne dass der Boden dadurch Schaden nimmt. Allerdings ist dabei zwischen gewollten und ungewollten Fugen zu unterscheiden.

Unter gewollten Fugen sind jene Fugen zu verstehen, die bewusst gesetzt wurden, um ein optimales Ergebnis bei der Parkettverlegung zu erreichen.

So sind bei der Verlegung von Parkett in den Randbereichen bzw. überall dort, wo der Boden auf unbewegliche Elemente, wie z. B. Türen, Treppenanschlüsse, Heizungsrohre oder schwere Möbel, entsprechende Dehnungsfugen zu berücksichtigen, um Spannungen des Parketts auszugleichen.

Entstehen allerdings Fugen zwischen den einzelnen Parkettelementen, sind diese häufig nicht gewollt.

Dennoch lassen sich diese kaum gänzlich vermeiden – insbesondere bei Massivparkett wird es immer zu Fugenbildung kommen.

Dementsprechend gelten Fugen mit einer Breite zwischen 0,1 und 0,5 mm (bei Parkett auf Fußbodenheizungen bis zu 0,8 mm) als durchaus normal.

Liegt die Fugenbreite zwischen 0,5 und 1 mm, kann von einer Auffälligkeit gesprochen werden, Fugen über 1 mm liegen letztendlich außerhalb des Toleranzbereiches.

Allerdings ist dabei immer zu berücksichtigen, unter welchen Umständen die Fugen aufgetreten sind.

Meist wird in diesen Fällen ein Sachverständiger zu Rate gezogen, der in einem Gutachten klärt, ob die Überschreitung der Toleranzgrenze durch die Verlegearbeiten oder durch sonstige Einflussfaktoren, wie etwa fehlende Maßnahmen zur Kontrolle bzw. Regulierung der Luftfeuchtigkeit bzw. falsches Heiz- und Lüftverhalten verursacht wurde.

Geregelt werden die Maßtoleranzen in den Normen ATV DIN 18356 Parkettarbeiten und DIN 18202 Toleranzen im Hochbau.

Soll man Parkett-Fugen füllen?

Während Dehnungsfugen in den Randbereichen meist hinter Sockelleisten verschwinden, bleiben Fugen auf der Oberfläche des Parketts sichtbar.

Gerade älteres Parkett weist häufig zum Teil relativ große Fugen auf, was einerseits auf die früher üblichen Verlegeabstände und andererseits auf den Faktor Zeit zurückzuführen ist.

Aber auch bei relativ neu verlegtem Parkett kann es aus erwähnten Gründen insbesondere im Winter vermehrt zu Fugen kommen.

Diese können nicht nur die Optik des Parketts negativ beeinflussen, sondern entwickeln sich mitunter zu schwer zu reinigenden Schmutzfängern oder – bei entsprechender Breite – zu lästigen Stolperfallen.

Darum ist es durchaus sinnvoll, Parkett-Fugen auszubessern und zu füllen.

Befinden sich lediglich kleine Dellen oder Kratzer im Parkett, lassen diese sich mit einem Parkett Reparaturset und Schmelzwachs kaschieren.

Welche Parkett-Fugenfüller gibt es?

Zum Auffüllen von Fugen im Parkett gibt es grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten, die je nach Fugenbreite zur Anwendung kommen können.

Fugenkitt für Parkett

Bei schmalen Fugen ist Fugenkitt eine bewährte Option. Dieser kann auch leicht aus Holzleim und Sägemehl selbst hergestellt werden, indem man beide Komponenten zu einer zähen Masse vermischt.

Anschließend wird die Paste mit einem Spachtel auf die Fugen aufgetragen und nach der vollständigen Trocknung mit einer Schleifmaschine oder Schleifpapier abgeschliffen und neu versiegelt.

Optimal ist es, wenn die Fugen im Rahmen der Parkettrenovierung ausgebessert werden.

Der durch den Schleifvorgang angefallene Schleifstaub eignet sich hervorragend zur Herstellung von Fugenkitt und hat zudem die gleiche Farbe, wie das Parkett.

Alternativ dazu gibt es im Fachhandel auch spezielle Fugenfüller in unterschiedlichen Farben zu kaufen. So können Fugen zum Beispiel auch bewusst in einer Kontrastfarbe aufgefüllt werden, um dem Parkett eine neue Optik zu verleihen.

Da Fugenkitt verhältnismäßig flüssig ist, ist er prinzipiell nur für Fugen bis zu einer maximalen Breite von 5 mm zu empfehlen, da er sonst aus den Fugen herauslaufen kann.

Fugenfüller auf Acrylbasis

Sollen breitere Fugen ausgebessert werden, sind spezielle Fugenfüller auf Acrylbasis die bessere Wahl. Diese sind ebenfalls in verschiedenen Farbvarianten erhältlich und bleiben auch nach dem Auffüllen der Fugen dauerhaft elastisch.

So bleibt die nötige Flexibilität erhalten, damit das Parkett weiterhin arbeiten kann.

Grundsätzlich gelten diese Eigenschaften auch für Silikon. Dennoch sind Fugenfüller aus Acryl zu bevorzugen.

Denn im Gegensatz zu Fugenmasse aus Silikon kann Acryl-Fugenmasse auch problemlos abgeschliffen und lackiert bzw. geölt werden. Auch Hart- bzw. Schmelzwachs ist durch seine brüchige Konsistenz lediglich zum Beseitigen von Macken im Parkett zu empfehlen und nicht zum Fugen füllen.

Um ein optimales Ergebnis der Acryl-Fugenfüller zu erzielen, sollten die Fugen zunächst sorgfältig gereinigt werden.

Dabei sind Reste von vorhandener Fugenfüllungen restlos zu entfernen und die Fuge mit einem Parkett-Staubsauger staubfrei zu machen.

Damit sauber gearbeitet werden kann, empfiehlt es sich, die Ränder der Fugen mit Malerkrepp abzukleben. So erhalten die Fugen einen exakten Abschluss und unnötige Verunreinigungen des Parketts werden vermieden.

Zum Auftragen des Fugenfüllers wird am besten eine Kartuschenpresse verwendet, mit der die Fugenmasse laut Herstellerempfehlungen bis etwa 1 – 2 mm über Dielenniveau in die Fuge eingebracht wird.

Ist der Fugenfüller trocken, kann dieser Überstand abgeschnitten oder abgeschliffen und die Fuge versiegelt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die verwendeten Produkte mit der Fugenmasse kompatibel sind.

Fugen mit Holzleisten füllen

Unabhängig von der Zusammensetzung haben Fugenfüller prinzipiell eine beschränkte Lebensdauer von rund 10 Jahren.

Danach sollten die Fugen neu aufgefüllt werden. Wer Fugen jedoch länger füllen will, kann diese auch mit Holzleisten ausbessern. Allerdings ist diese Methode mit deutlich mehr Arbeitsaufwand verbunden.

Im ersten Schritt müssen die Fugen mit einem Messer oder Hobel auf die gleiche Breite gebracht werden. Danach werden die zurechtgeschnittenen und angepassten Holzleisten mit Holzleim und Holzhammer in die Fuge eingebracht. Eventuelle Überstände werden anschließend abgeschliffen und die Oberfläche versiegelt.

Empfohlene Produkte zum Verschließen von Fugen im Parkett:

Beim Abschleifen
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Bei fertig versiegeltem Parkett
Ponal Parkett & Laminat Fugenfüller Eiche, elastische Fugenmasse für Anschluss- und Dehnungsfugen, lösemittel-, wasser- und silikonfreie Dichtmasse, 1x280ml Kartusche*
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Beim Abschleifen
RETOL AQUA Filler Plus Fugenkitt für Parkett & Dielen, wasserbasiert (5 l)*
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Bei fertig versiegeltem Parkett
Ponal Parkett & Laminat Fugenfüller Eiche, elastische Fugenmasse für Anschluss- und Dehnungsfugen, lösemittel-, wasser- und silikonfreie Dichtmasse, 1x280ml Kartusche*
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Quellen & Verweise

Parkett richtig pflegen mit Parkett Pflege

Parkett Pflege: der ultimative Leitfaden

Ein Fußboden ist täglich hohen Belastungen ausgesetzt. Durch seine robusten und widerstandsfähigen Materialeigenschaften zählt Parkett deshalb zu den beliebtesten Bodenbelägen.

Damit Ihr Parkett diesen Beanspruchungen über lange Zeit stand hält, braucht er jedoch die richtige Reinigung und Pflege. Wie Sie die unterschiedlichen Arten von Parkett richtig pflegen und worauf es dabei ankommt, erfahren Sie in diesem Artikel.

Angebot

Welche Oberfläche hat das Parkett?

Maßgeblich für die optimale Reinigung und Pflege von Parkett ist seine Oberfläche.

Durch verschiedene Arten der Oberflächenveredelung wird Parkett vor Schmutz, Feuchtigkeit und Abnutzung geschützt.

Parkett kann entweder geölt bzw. gewachst oder lackiert sein.

Je nach Methode weist das Parkett Unterschiede in seiner Widerstandsfähigkeit auf und benötigt dementsprechend unterschiedliche Pflege.

Bei geöltem oder gewachstem Parkett wird die Oberfläche des Bodens durch das Auftragen von Parkettöl oder -wachs geschützt.

Die natürlichen Rohstoffe bilden keine zusätzliche Schicht auf dem Parkett, sondern dringen in das Holz ein und die Oberfläche wird imprägniert.

Dadurch bleiben die Poren des Holzes offen und atmungsaktiv, was die Natürlichkeit des Parketts weitestgehend erhält und sich positiv auf das Raumklima auswirkt.

Allerdings können Belastungen auf geölte oder gewachste Böden direkt einwirken, wodurch der Pflegebedarf steigt.

Bei lackiertem Parkett hingegen wird die Oberfläche durch das Auftragen von Parkettlack komplett versiegelt.

Die zusätzliche Schutzschicht macht den Boden robuster und widerstandsfähiger gegen Beanspruchung und ist im Vergleich zu geölten oder gewachsten Böden pflegeleichter.

Erstpflege von Parkett

Wurde Parkett neu verlegt bzw. frisch abgeschliffen, ist bei geölten Oberflächen eine entsprechende Erstpflege empfehlenswert.

Dazu wird das Parkett nach der sorgfältigen Reinigung von Staub und Schmutz mit speziellen Parkett-Pflegeölen behandelt (Bürostuhlmatten, Teppiche oder ähnliches müssen zuvor entfernt werden).

Diese sorgen dafür, dass sich die Holzporen vollständig öffnen und Gerbsäure im Holz neutralisiert wird, was das Parkett weniger anfällig für Flecken und Kratzer werden lässt.

Bei lackiertem Parkett ist eine Erstpflege zwar grundsätzlich nicht notwendig. Um den Boden jedoch noch robuster und widerstandsfähiger zu machen, kann auf der Oberfläche dennoch eine spezielle Parkett-Polish aufgetragen werden.

Regelmäßige Reinigung von Parkett

Die Basis für ein lange schön aussehendes und gepflegtes Parkett ist die regelmäßige Reinigung, die grundsätzlich für alle Parkettoberflächen gleich ist.

Idealerweise ist Parkett in erster Linie trocken zu reinigen. Zur Beseitigung von losem Staub oder Schmutz wird am besten ein Besen oder ein trockenes Baumwolltuch verwendet. Bei der Reinigung mit einem Staubsauger ist unbedingt darauf zu achten, dass dieser mit einer parkett-tauglichen Aufsatzbürste ausgestattet ist, da ansonsten leicht Kratzer entstehen können.

Zur gründlicheren Reinigung sollte das Parkett regelmäßig feucht gewischt werden.

Wichtig dabei ist, dass nicht zu viel Wasser verwendet wird, sondern das Parkett lediglich nebelfeucht gereinigt wird.

Optimal geeignet sind sorgfältig ausgewrungene Wischbezüge aus reiner Baumwolle – ein Schleudersystem oder eine Wischtuchpresse erweisen sich hierbei als sehr hilfreich.

Bei geöltem Parkett sollte dem Wischwasser eine geringe Menge Holzbodenseife beigemengt werden.

Durch die darin enthaltenen rückfettenden Inhaltsstoffe, wie z. B. Kokos- oder Sojafette, kann nicht nur gröberer Schmutz leichter entfernt werden, sondern das Parkett wird darüber hinaus auch bei jedem Wischvorgang zusätzlich gepflegt.

Zum Wischen mit Holzbodenseife sollte neben einem Eimer mit dem Seifenwasser unbedingt ein zweiter Eimer mit klarem Wasser bereitstehen, indem der Schmutz ausgespült wird.

Alternativ zur Holzbodenseife kann in regelmäßigen Abständen (ca. bei jedem fünften Wischen) auch ein Ölrefresher verwendet werden, der den Schutz der Erstpflege auffrischt.

Die feuchte Reinigung von lackiertem Parkett funktioniert im Grunde genommen gleich, wie bei geöltem Parkett. Nur wird anstatt der Holzbodenseife spezielle Lackseife als Reinigungsmittel eingesetzt.

Auffrischung der Parkett-Pflege

Selbst bei sorgfältiger Reinigung hinterlässt die tägliche Beanspruchung mit der Zeit Spuren auf dem Parkett.

Egal ob geöltes oder versiegeltes Parkett – unschöne Abnutzungserscheinungen oder kleinere Beschädigungen wie Kratzer oder Flecken lassen sich auf keiner Oberfläche ganz vermeiden.

Je nach Intensität der Beanspruchung ist es deshalb früher oder später eine Intensivreinigung und eine Auffrischung der Parkett-Pflege erforderlich.

Geöltes Parkett pflegen

Damit die schützende Ölschicht so lange wie möglich erhalten bleibt, sollte das geölte Parkett regelmäßig mit einem Intensivreiniger und einer Einscheibenmaschine mit schwarzem Pad grundgereinigt werden.

Anschließend wird die Oberfläche des Parketts mit Pflegeöl aufgefrischt. Parkett-Pflegeöl sind sowohl in natur als auch in verschiedenen Farbtönen erhältlich.

Durch die Auffrischung der Öl-Behandlung wird das Holz gesättigt und abgestumpftes Parkett wirkt wieder wie frisch verlegt. Die Pflege von geöltem Parkett sollte in Wohnräumen alle 2 bis 4 Jahre wiederholt werden, bei höherer Beanspruchung auf öfter.

Versiegeltes Parkett pflegen

Um den Abrieb der Lackschicht durch Schmutz- und Staubpartikel zu verlangsamen, ist bei lackiertem Parkett ebenfalls eine zeitweise Auffrischung notwendig.

Dazu wird das Parkett zunächst mit einem geeigneten Intensivreiniger grundgereinigt und anschließend eine Schicht unverdünnter Lackpflege aufgetragen. Die speziellen Pflegeprodukte enthalten Polymerdispersion, die den Abrieb reduzieren, den Boden auffrischen und kleinere Kratzer kaschieren.

Parkett Pflege gegen Kratzer und Flecken

Einer der wesentlichsten Unterschiede zwischen geöltem und lackiertem Parkett ist die Handhabung bei Beschädigungen.

Gegen hartnäckige Flecken kommen bei geölten Oberflächen unverdünnte Spezialreiniger zum Einsatz, für lackierte Böden gibt es spezielle Intensivreiniger oder Fleckentferner. Auch Terpentin oder Spiritus erweisen bei Flecken auf versiegeltem Parkett gute Dienste.

Bei Kratzern im Parkett ist der Aufwand bei lackiertem Parkett größer.

Während sich feine Kratzer oder Risse im Lack mit speziellen Reparatursets ausbessern lassen, muss bei tieferen Kratzern oder anderen größeren Beschädigungen die gesamte Parkettoberfläche abgeschliffen und neu versiegelt werden.

Bei geöltem Parkett hingegen ist dies nicht notwendig. Auch größere Kratzer oder sonstige Beschädigungen lassen sich mit relativ geringem Aufwand partiell ausbessern.

Dazu wird lediglich die betroffene Stelle abgeschliffen und eine neue Ölschicht aufgetragen. Feine Kratzer lassen sich auch mit Pflegeölen oder Möbelpolitur entfernen.

Pflegemittel für Parkett: Darauf kommt es an

Pflegemittel für Parkett gibt es von zahlreichen Herstellern in den unterschiedlichsten Ausführungen in Baumärkten und im Fachhandel.

Zu den bekanntesten Marken gehören

  • Dr. Schutz
  • Poliboy
  • Tilo
  • Haro
  • Woca
  • u. v. m.

Welche Produkte für das jeweilige Parkett am besten geeignet ist, hängt immer von der verwendeten Beschichtung ab. Beim Kauf des Pflegemittels ist darauf zu achten, dass es für die jeweilige Parkettoberfläche geeignet ist. Außerdem sollte das Produkt nach Möglichkeit keine Silikonöle oder Mineralöl-Derivate enthalten.

Besser sind Pflegemittel mit wasserlöslichen und rückfettenden Polymeren oder Wachsen.

Entscheidend für die Auswahl der geeigneten Parkettpflege ist letztendlich immer die Pflegeanleitung des Herstellers. In den meisten Fällen sind darin auch konkrete Produktempfehlungen enthalten bzw. sind eigene Produktserien des Herstellers erhältlich.

Die besten Tipps rund um Schutz, Pflege und Reinigung von Parkett

  • Schützen Sie das Parkett vor zu viel Schmutz, indem Sie Schutzmatten vor die Tür legen und den Boden nicht mit Straßenschuhen betreten. Benutzen Sie am besten Hausschuhe oder gehen Sie barfuß.
  • Insbesondere spitze, harte Gegenstände, wie z. B. kleine Steinchen und Sand, oder Schuhabsätze können das Parkett schnell beschädigen. Darum sollte grober Schmutz auch schnellstmöglich beseitigt werden.
  • Befestigen Sie Filzgleiter an Möbeln, Sesseln und Tischbeinen oder verwenden Sie an stark beanspruchten Stellen, wie z. B. bei Schreibtischen, geeignete Bodenschutzmatten. So beugen Sie Druckstellen oder Kratzern vor.
  • Um das Parkett vor Wasser bzw. zu viel Feuchtigkeit zu schützen, sollten Sie Zimmerpflanzen möglichst nicht direkt auf den Boden stellen. Verwenden Sie stattdessen wasserdichte Übertöpfe oder Pflanzenroller.
  • Ein ausgeglichenes Raumklima schützt das Parkett außerdem. Achten Sie deshalb darauf, dass eine Luftfeuchtigkeit zwischen 35 und 45 % und eine konstante Raumtemperatur zwischen 20 und 22°C.
  • Reinigen Sie Ihr Parkett am besten vorwiegend trocken mit einem weichen Besen oder einem trockenen Baumwolltuch. Wenn Sie einen Staubsauger verwenden, achten Sie auf eine parkett-taugliche Aufsatzbürste.
  • Wischen Sie das Parkett unbedingt nur nebelfeucht – am besten mit einem fusselfreien Wischbezug aus Baumwolle. Sollten Wasserpfützen entstehen, müssen diese so schnell wie möglich aufgetrocknet werden, damit die Feuchtigkeit nicht in das Holz eindringen kann.
  • Verwenden Sie ausschließlich spezielle Reinigungs- und Pflegemittel, die explizit für Ihr Parkett geeignet sind. Das gilt sowohl für die regelmäßige Reinigung, als auch für die Intensivreinigung und Pflege.
  • Verzichten Sie bei der Reinigung Ihres Parketts komplett auf Microfasertücher sowie aggressive Reiniger oder Scheuermittel. Auch Dampfreiniger sind für Parkett eher nicht geeignet und dürfen – wenn überhaupt – nur bei vollverklebtem, hartversiegeltem Parkett verwendet werden.
  • Holen Sie sich fachmännische Beratung, welchen speziellen Anforderungen Ihr Parkett in Sachen Reinigung und Pflege hat. Beachten Sie außerdem unbedingt die Pflegeanleitungen des Herstellers und bewahren Sie die Hinweise Ihres Parkettherstellers sorgfältig auf.

Quellen & Verweise

  • https://www.t-online.de/heim-garten/haushaltstipps/id_58025738/parkett-pflegen-und-reinigen-parkettpflege-und-kratzer-im-parkett-entfernen.html
  • https://www.hausinfo.ch/de/home/wohnen/reinigungstipps-pflegetipps/boeden/parkett.html
  • https://www.meinboden.at/geoeltes-parkett-reinigen-pflegen/
  • https://www.parkett-direkt.net/geoeltes-parkett-reinigen-und-pflegen
  • https://www.haushaltstipps.net/parkett-pflegen-8-tipps/
Parkettversiegelung mit dem richtigen Parkettlack

Parkettlack: Das 1 x 1 der Parkettversiegelung

Parkettlack rüstet das Parkett effektiv für die täglichen Einflüsse. Durch die aufgetragene Lackschicht wird die Parkettoberfläche versiegelt und erhält den nötigen Schutz. Worauf es beim Lackieren von Parkett ankommt, welche Arten und Hersteller von Parkettlack es gibt und was es bei der Parkettversiegelung zu beachten gibt, erfahren Sie im folgenden Leitfaden.

Empfohlene Parkettversiegelungen aus diesem Beitrag:

RETOL AQUA Standard Parkettlack, Versiegelung, halbmatt (5 l)*
RETOL AQUA Optima Parkettlack, wasserbasiert, halbmatt (10 l)*
LOBADUR® WS EasyFinish, Kork und Parkettlack auf wasserbasis, für starke Beanspruchung (5 Liter, Halbmatt)*
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LOBADUR® WS EasyFinish, Kork und Parkettlack auf wasserbasis, für starke Beanspruchung (5 Liter, Halbmatt)*
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Was ist lackiertes Parkett?

Damit Parkett den nötigen Schutz vor äußeren Einflüssen erhält, braucht es eine entsprechende Oberflächenveredelung.

Sie macht den Holzboden widerstandsfähiger und robust, schützt ihn vor Schmutz, Feuchtigkeit oder Abnutzung und verleiht der Optik des Parketts darüber hinaus den letzten Schliff.

Parkett kann entweder mit Öl, Wachs oder Lack veredelt sein – welche Methode am besten ist, hängt vom Grad der Beanspruchung und den persönlichen Ansprüchen an das Parkett ab.

Vor- und Nachteile von lackiertem Parkett

Im Gegensatz zur Veredelung mit Öl oder Wachs, die die Parkettoberfläche lediglich imprägniert, wird das Holz mit Parkettlack vollflächig versiegelt.

Der aufgetragene Lack bildet eine zusätzliche Schutzschicht auf dem Parkett, die den Boden effektiv vor Schmutz, Abrieb und Feuchtigkeit schützt.

Dementsprechend gilt lackiertes Parkett als robuster als geöltes Parkett.

Auch in Bezug auf Parkettreinigung und Parkett Pflege punktet versiegeltes Parkett gegenüber imprägniertem.

Die lackierte Oberfläche ist insgesamt leichter zu reinigen und braucht weniger Nachbehandlung.

Allerdings lassen sich Beschädigungen im Parkettlack durch die vollflächige Versiegelung nicht so leicht ausbessern.

Im Gegensatz zu geöltem Parkett ist es öfter erforderlich, das Parkett abzuschleifen und neu zu lackieren.

Außerdem geht durch den Parkettlack etwas von der Natürlichkeit des Bodens verloren: durch die lackierte Schutzschicht werden die Poren des Holzes verschlossen und können – anders als bei geöltem Parkett – nicht mehr „atmen“.

In Bezug auf das Raumklima erweist sich mitunter ein geölter Boden als vorteilhafter, die angenehme Wohnatmosphäre bleibt aber auch bei lackiertem Parkett erhalten.

Welche Arten von Parkettlack gibt es?

Während Parkettlack früher den Ruf hatte, stark lösemittelhaltig und dementsprechend gesundheits- und umweltschädlich zu sein, trifft das heutzutage auf Parkettversiegelung nicht mehr zu.

Denn die meisten modernen Parkettlacke sind Wasserlacke mit einem sehr niedrigen Lösungsmittelanteil von maximal 15 %.

Die Bezeichnung Wasserlack bezieht sich auf den hohen Wassergehalt von rund 55 bis 70 %, in dem die Komponenten des Lacks aufgelöst sind.

Parkettlack auf Wasserbasis bedeutet aber nicht, dass der Lack wasserlöslich ist bzw. die Parkettversiegelung empfindlicher auf Wasser reagiert.

Wasserlacke sind auch deshalb besonders empfehlenswert, weil sie leicht zu verarbeiten und aufzutragen sind und zudem eine sehr hohe Abriebs- und Chemikalienbeständigkeit aufweisen.

Entsprechend der Zusammensetzung und Schutzintensität werden wasserbasierte Parkettlacke wie folgt eingeteilt:

1-Komponenten-Parkettlack

Herkömmlicher 1-Komponenten-Parkettlack besteht meist aus Kunststoff (Acrylat) bzw. Kunstharzdispersion. Die 1K-Parkettversiegelung bietet dem Boden einen soliden Basisschutz. Allerdings können Acrylate spröde werden und insbesondere an Stellen mit starker Lichteinstrahlung oder permanenter Wassereinwirkung bereits nach einigen Jahren abblättern bzw. einreißen.

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2-Komponenten-Parkettlack

Parkettlack der 2-Komponenten-Versiegelung wird vor der Verarbeitung zusätzlich mit einer sogenannten Härtekomponente angereichert, die mit dem Lack chemisch reagiert. Durch Aushärtung der beiden Komponenten wird die Parkettversiegelung wesentlich widerstandsfähiger und robuster gegen Abrieb oder Kratzer. 2K-Lack bietet aber nicht nur hochwertigeren Schutz, sondern härtet zudem auch schneller aus, wodurch das Parkett früher begehbar wird.

3-Komponenten-Parkettlack

Neben Parkettlack und Härtekomponenten enthält eine 3-Komponenten-Parkettversiegelung darüber hinaus noch zusätzlichen UV-Schutz, der das Parkett – ähnlich dem Prinzip einer Sonnencreme – vor UVA-Strahlung schützt. So wird vermieden, dass das Parkett übermäßig vergilbt oder nachdunkelt, weshalb 3K-Parkettlack insbesondere für helle Böden zu empfehlen ist.

Alternative Parkettversiegelungen

Ebenfalls als 1K- und 2K-Parkettlacke werden Lacke auf Polyurethan-Basis angeboten. Diese auch als Pur- oder DD-Lacke bezeichneten Versiegelungen sind jedoch stark lösemittelhaltig und verlieren im Vergleich zu den weniger schädlichen Parkettlacken auf Wasserbasis zunehmend an Bedeutung. Ebenso die früher weit verbreitete Öl-Kunstharz-Parkettversiegelung: Auch diese Methode, die auf Ölbasis bestand, wurde durch den hohen Anteil an Lösungsmitteln mittlerweile vollständig durch Wasserlacke ersetzt.

Wie funktioniert die Parkettversiegelung?

Egal, welcher Parkettlack zum Einsatz kommt – die Versiegelung funktioniert bei allen durch Verdunstung der Inhaltsstoffe in unterschiedlicher Reihenfolge.

Bei Wasserlacken verdunstet erst das Wasser und anschließend das Bindemittel, wodurch die Lackschicht entsteht. Bei Polyurethan-Parkettlacken wird die Schutzschicht durch Verdunstung der Lösungsmittel und chemischer Reaktion der zurückbleibenden Kunstharze gebildet, was mitunter mit einem beißenden Geruch verbunden ist, der sich nur langsam verflüchtigt.

Glänzend oder matt?

Im Vergleich zu Öl bietet Lack in Sachen Optik des Parketts einen etwas anderen Gestaltungsspielraum.

Denn Parkettlack gibt es kaum farbig, lediglich vereinzelt bieten Hersteller Parkettlack in Weiß an.

Dafür lässt sich jedoch variieren, wie glänzend das Parkett sein soll: Die meisten Parkettlacke gibt es in matt, seidenmatt oder hochglanz. Soll der Boden dennoch farblich verändert werden, z. B. um altes, vergilbtes Parkett aufzufrischen, so muss das Parkett zuerst mit Beize oder Öl gefärbt werden. Erst danach kann es mit Parkettlack versiegelt werden.

Bester Parkettlack: Darauf kommt es an

Die Unterschiede der einzelnen Produkte liegen in ihrer genauen Zusammensetzung, der Schutzintensität und natürlich dem Preis. Dementsprechend spielt auch der Einsatzbereich eine Rolle, wenn es darum geht, den passenden Parkettlack zu kaufen.

Die günstigste Variante sind 1K-Parkettlacke. Sie sind leicht aufzutragen und schützen wenig beanspruchtes Parkett ausreichend vor Beschädigungen. Allerdings sind sie in ihrer Lebensdauer eingeschränkt und für Räume mit hoher Beanspruchung, Wassereinwirkung oder Sonneneinstrahlung deshalb nicht besonders geeignet.

Durch die schnellere Aushärtung und höhere Beständigkeit gegenüber Kratzern, sind für durchschnittlich beanspruchtes Parkett, wie etwa in Wohnräumen, 2K-Parkettlacke optimal geeignet.

Die höheren Kosten werden durch die längere Lebensdauer und den besseren Schutz ausgeglichen.

Für Räume mit hoher Sonneneinstrahlung und starker Beanspruchung sowie für Treppen sollte hochwertiger Treppen- und Parkettlack auf 3-Komponenten-Basis verwendet werden. Dieser ist zwar verhältnismäßig teuer, schützt das Parkett dafür aber nicht nur vor dem Vergilben oder Nachdunkeln, sondern hält auch laufenden Belastungen, z. B. durch Treppensteigen, konstant stand.

Parkettlack kaufen – Hersteller im Überblick

Bekannte Hersteller von Parkettlacken, die auch in diversen Tests mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt haben, sind beispielsweise:

  • Bona
  • Clou
  • Remmers
  • Wilckens
  • Renovo
  • Loba
  • Pallmann
  • Baufix
  • Zweihorn
  • Brillux
  • u. v. m.

Wie viel Parkettlack für die Versiegelung benötigt wird, hängt vom jeweiligen Parkett bzw. der Holzart ab.

Bei Parkett aus Rohholz muss mehr Lack aufgetragen werden als bei einem Boden mit Grundierung.

Auch harte Holzsorten brauchen weniger Parkettlack, als weiches Holz, da dieses stärker saugt.

Grundsätzlich gilt ein Richtwert von ca. 1,2 Liter Parkettlack für 10 m2 Parkett je Lackschicht. Um optimalen Schutz zu gewährleisten, sollte der Parkettlack jedoch nicht nur einmal, sondern im Idealfall dreimal aufgetragen werden.

Zu beachten ist, dass der Parkettlack in Summe nur einen geringen Teil der Gesamtkosten für die Parkettversiegelung ausmacht.

Der Großteil des Preises für die Parkettversiegelung entfällt – sofern sie von einem Fachmann durchgeführt wird – auf die Arbeitszeit, die durch das notwendige Abschleifen des Parketts anfällt.

Beim Parkettlack zu sparen, hat daher relativ wenig Sinn – vor allem, weil durch Produkte mit geringerer Qualität das Risiko zunimmt, dass die Schutzschicht schneller abgenutzt oder verschlissen ist und daher früher eine neue Parkettversiegelung notwendig ist.

Parkett lackieren: Schritt für Schritt

Im Zuge einer Renovierung kommt durch eine neue Schicht Parkettlack die volle Pracht des Holzbodens wieder zur Geltung. Auch bei der Neuverlegung kann die Aufbringung von Parkettlack nötig sein. Hierbei sollte unbedingt auf das vorherige vollständige Aushärten des Parkettklebers geachtet werden.

Parkett zu lackieren ist zwar durchaus anspruchsvoll, kann mit ein wenig Übung und Geschick jedoch auch von Heimwerkern selbst durchgeführt werden.

Für ein optimales Ergebnis der Parkettversiegelung zu erreichen, sollte nach folgender Anleitung vorgegangen werden.

Vorbereitung: Parkett abschleifen und reinigen

Bevor das Parkett neu lackiert werden kann, muss es komplett abgeschliffen werden.

Zuvor sind Möbel und Sockelleisten aus dem Raum zu entfernen, damit die gesamte Oberfläche ungehindert bearbeitet werden kann.

Beim Abschleifen des Parketts ist auf eine gleichmäßige und sorgfältige Vorgangsweise zu achten – die Oberfläche sollte bis auf das rohe Holz abgeschliffen werden. Kleinere Dellen können mittels Parkett Fugenfüller oder mit einem Parkett Reparaturset repariert werden.

Anschließend muss der angefallene feine Staub gründlich von allen Oberflächen entfernt werden – am besten mit einem Staubsauger oder Besen.

Das Parkett muss komplett frei von Staubpartikeln sein.

Der Schleifstaub kann allerdings dazu verwendet werden, um Kratzer oder Fugen im Parkett auszubessern: Dazu einfach den Staub mit Fugenkitt zu einer breiigen Masse vermischen, Beschädigungen auffüllen, trocknen lassen und anschließend mit Schleifmaschine oder Schleifpapier bearbeiten, bis kein Fugenkitt mehr zu sehen ist.

2. Grundierung auftragen

Auf das abgeschliffene rohe Holz ist zunächst eine Parkett-Grundierung aufzutragen.

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Dazu wird der Parkettlack sorgfältig umgerührt und gleichmäßig und systematisch mit einer Rolle auf das Parkett aufgetragen.

Beim Auftragen des Parkettlacks sollte generell direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden und die Raumtemperatur zwischen 18 und 25 Grad liegen.

Um den Arbeitsvorgang nicht zu behindern, wird am besten im hinteren Teil des Raumes gegenüber dem Ausgang begonnen und in gleichmäßigen Abschnitten von ca. 2 m bis zur Tür vorgearbeitet.

Damit eine glatte und ebenmäßige Lackschicht entsteht, wird die Grundierung einmal entgegen der Verlegerichtung auf das Parkett verteilt und der gleiche Abschnitt ohne zusätzliche Aufnahme von Parkettlack noch einmal in Richtung der Dielen überstrichen (sog. „Verschlichten“).

Die einzelnen Abschnitte sollten leicht überlappen. Vorsicht vor Ansatzspuren beim An- und Absetzen der Rolle!

Ist die gesamte Bodenfläche lackiert, muss die Grundierung zunächst ca. 2 bis 3 Stunden trocknen. Nun kann mit dem Auftrag der Lackschichten begonnen werden.

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3. Parkettlack im mehreren Schichten auftragen

Die Vorgangsweise ist identisch mit jener bei der Grundierung. Beim Auftragen des Lacks sollte zügig vorgegangen werden, damit der Lack nicht zu schnell antrocknen kann.

Bei durchschnittlicher Beanspruchung des Parketts sind zwei Lackschichten ausreichend, bei stärker beanspruchten Bereichen sollten drei Schichten Parkettlack aufgetragen werden, um den Schutz zusätzlich zu erhöhen. Auch vor jeder weiteren Lackschicht sollte das Parkett angeschliffen werden, wenn die Trocknung bereits mehr als 24 Stunden zurückliegt. Zu diesem Punkt sind bei jeder Versiegelung jedoch die Herstellerhinweise zu beachten und bindend.

Wann können die Möbel nach dem Parkett lackieren wieder aufgestellt werden?

Nach einer Trockenphase des Parkettlacks von ca. 8 Stunden ist der Boden wieder begehbar, Möbel können nach 24 Stunden aufgestellt werden. Komplett ausgehärtet ist der Parkettlack nach ca. einer Woche – mit massiven Möbeln bzw. Teppichen sollte deshalb bis dahin gewartet werden. Mit dem Aufbringen von Teppichen oder Bürostuhl Unterlagen sollten Sie bis zu 14 Tage warten.

Quellen & Verweise

  • https://www.retol.at/blog/wissenswertes/stimmts-oder-stimmts-nicht-mythen-rund-um-den-parkettlack
  • https://www.hausjournal.net/parkettlack
Parkettkleber zum Parkett kleben und verkleben

Welcher Parkettkleber ist der Beste für mein Parkett?

Sie sind auf der Suche nach Parkettkleber, aber fragen sich:

👍 Welcher Parkettkleber ist der richtige für mein Parkett?
👍 Wie viel Parkettkleber muss ich auftragen?
👍 Welche Qualitätsunterschiede gibt es bei Parkettklebern?

Auf alle diese Fragen finden Sie hier die passende Antwort. Zudem haben wir Empfehlungen für hochwertige Parkettkleber von Markenherstellern für Sie zusammengestellt.

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Trocknungszeit
ca. 12 - 48 Stunden
12 - 48 Stunden
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-
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* alle Angaben ohne Gewähr. Bitte bei Detailfragen und Unklarheiten den Hersteller kontaktieren.

☑️ Hinweise zu obiger Tabelle:

Was ist die Einlegezeit?

Die Einlegezeit gibt an, wie lange man nach dem Auftragen des Parkettklebers auf den Untergrund Zeit hat, um das Parkett in das Klebstoffbett einzulegen. Nach Verstreichen der Einlegezeit verliert der Parkettkleber langsam die Haftung an der Oberfläche, sodass das Parkett nicht mehr eingelegt werden kann.

Was ist die Trocknungszeit?

Die Trocknungszeit gibt an, wie lange es dauert, bis der Parkettkleber vollständig abgebunden hat bzw. ausgehärtet ist. So lange sollte auch mit dem Betreten des frisch verklebten Parketts gewartet werden.

Was ist die Topfzeit?

Die Topfzeit wird nur bei 2K-Parkettklebern (2-Komponenten) angegeben. Sie beziffert die Zeit, in der man den Parkettkleber aus dem „Klebstofftopf“ heraus verarbeiten kann. 2K-Parkettkleber werden in der Regel im Klebstoffeimer direkt vermischt. Hierbei entsteht eine chemische Reaktion, welche die Aushärtung des Parkettklebers bewirkt. Nach dem Verstreichen der Topfzeit ist die Aushärtung bereits so weit fortgeschritten, dass der Klebstoff nicht mehr richtig verstrichen werden kann.

☑️ Welche Vorteile hat es, Parkett zu kleben?

In den letzten Jahren scheint vollflächig verklebtes Parkett etwas an Bedeutung verloren zu haben.

Denn viele Haus- und Wohnungsbesitzer bevorzugen die schwimmende Verlegung von modernem Fertigparkett, die schneller und unkomplizierter und zudem meist auch kostengünstiger ist.

Wer jedoch langfristig von den Vorzügen eine hochwertigen und stabilen Fußbodens profitieren möchte, sollte das Parkett dennoch kleben.

Denn die Verklebung von Parkett hat einige entscheidende Vorteile:

Durch die fixe Verbindung haftet Parkett über Jahrzehnte fest auf dem Untergrund, wodurch es sich auch einfacher mehrmals Abschleifen und Renovieren lässt.

Außerdem ist geklebtes Parkett auch leiser:

Trittschall und sonstige Geräusche bei der Benutzung des Bodens werden weniger übertragen.

Ein weiterer entscheidender Vorteil gegenüber der schwimmenden Verlegung ist insbesondere bei Parkett auf Fußbodenheizungen relevant:

durch das Kleben entstehen keine Luftpolster zwischen Parkett und Untergrund, wodurch die Wärmeleitfähigkeit verbessert wird. Zu beachten ist allerdings, dass sich verklebtes Parkett nicht so leicht entfernen lässt, falls der Boden irgendwann getauscht werden soll.

☑️ Welche Parkettkleber gibt es?

Entscheidend für ein optimales Ergebnis beim Verlegen von verklebtem Parkett ist natürlich der passende Parkettkleber.

Nicht jeder Kleber ist für jede Art von Parkett gleich gut geeignet. Beim Kauf des Parkett Klebers ist deshalb in erster Linie darauf zu achten, dass das Produkt sowohl auf den Untergrund als auch auf das zu verlegende Parkett abgestimmt ist.

Herstellerhinweise und Verlegeanleitung geben wichtige Informationen darüber und sollten deshalb unbedingt genau beachtet werden.

Durch die ständige Weiterentwicklung der Klebstoffindustrie haben sich auf die Parkettkleber in den letzten Jahren zunehmend verbessert.

So sind die meisten im Fachhandel erhältlichen Produkte nicht nur anwenderfreundlicher in der Handhabung und hochwertiger in Bezug auf die Haftfähigkeit geworden, sondern bestehen durchwegs auch den Ökotest.

Während bis vor einigen Jahren der Anteil an Lösungsmitteln und anderen umstrittenen Inhaltsstoffen in vielen Parkettklebern noch sehr hoch war, gibt es inzwischen eine Reihe an ökologischen Produkten, die für Mensch und Umwelt gleichermaßen unbedenklich sind.

Bekannte Hersteller von Parkett Klebern, die auch in diversen unabhängigen Produktvergleichen zu den Testsiegern gehören, sind beispielsweise:

  • Retol
  • Ponal
  • Brücol
  • Wakol
  • Sika
  • Stauf
  • Haro
  • Uzin
  • Ardex
  • Schönox
  • Bona
  • Bostik
  • Thomsit
  • u. v. m.

Generell kann zwischen folgenden Parkettklebern unterschieden werden:

⭐ Silanbasierte Klebstoffe

Die modernste Art der Parkettkleber sind Hybridklebstoffe aus MS-Polymer (modifiziertes Silan). Sie sind frei von Lösungsmitteln, Wasser und Isozyanat und außerdem witterungs- und UV-beständig.

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Deshalb gewinnen sie auch immer mehr an Bedeutung und ersetzen zunehmend die inzwischen verbotenen Lösemittelklebstoffe. Silan-Parkettkleber zeichnen sich vor allem deshalb aus, weil sie nach der Aushärtung dauerhaft elastisch bleiben und dem Parkett dementsprechenden Spielraum zum Quellen und Schwinden bieten. Darum sind MS-Parkettkleber auch universell einsetzbar und für die Verklebung von nahezu allen Parkettarten sowie die Verwendung auf Fußbodenheizungen geeignet.

⭐ Reaktionsharz-Klebstoffe

Ebenfalls zu den universell einsetzbaren Parkett Klebern zählen Reaktionsharz-Klebstoffe. Diese gibt es sowohl als 1-Komponenten-PUR-Kleber als auch als 2-Komponenten-PUR-Kleber. Während die 1K-Parkettkleber nach der Aushärtung elastisch bleiben und deshalb auch zum Kleben von spannungsreichem Parkett geeignet ist, härten 2K-PUR-Kleber unelastisch aus und sind daher vorwiegend bei der schubfesten Parkettverlegung zu empfehlen.

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⭐ Dispersions-Klebstoffe

Auch Dispersion-Parkettkleber sind nach wie vor weit verbreitet – insbesondere bei der schubfesten Verklebung von Massivparkett, da sie dem Boden nach der Aushärtung keinen Spielraum mehr bieten. Sie sind vorwiegend wasserbasiert und kommen ohne bzw. nur wenig Lösungsmitteln aus. In der Anwendung sind Dispersionsklebstoffe allerdings nicht ganz so einfach. So muss bei der Verlegung des Parketts ein gewisses Zeitfenster eingehalten werden, in dem der Kleber seine optimalen Hafteigenschaften aufweist. Zu beachten ist außerdem, dass es durch den Wasseranteil im Kleber möglicherweise zu erhöhten Quellverhalten des Parketts kommen kann.

⭐ Pulver-Klebstoffe

Diese aus Kunststoffpulver oder Gips bzw. Zement sowie diversen Füllstoffen bestehenden Parkettkleber zählen ebenfalls zu den lösungsmittelfreien Klebstoffen. Das mit Wasser zu vermischende Pulver ist für die Verlegung von spannungsarmen Parkettarten wie Mosaik- oder mehrschichtigem Fertigparkett geeignet.

⭐ Parkettkleber mit Lösemitteln

Neben oben angeführten, modernen Parkett Klebern ohne Lösungsmittel gibt es vereinzelt auch noch lösemittelhältige Produkte auf dem Markt. Allerdings sollten diese – wenn überhaupt – nur mehr in einzelnen Ausnahmefällen eingesetzt werden. Grundsätzlich wird von der Verwendung solcher Parkettkleber abgeraten.

☑️ Vorsicht bei alten Parkettklebern!

Besondere Vorsicht ist bei älterem Parkett geboten, denn die damals verwendeten Parkettkleber können gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe aufweisen.

So wurde bis in die 1970er-Jahre häufig schwarzer Parkettkleber aus Steinkohleteer verwendet, der nachweislich krebserregende Substanzen wie z. B. Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) oder Polychlorierte Biphenyle (PCB) enthalten kann.

Gefährlich kann ein so verklebtes Parkett zum Beispiel durch eine defekte Versiegelung werden:

Denn die darin enthaltenen schädlichen Substanzen, wie z. B. Benzo(a)pyren, gelangen über feine Risse in der Parkettoberfläche in die Raumluft und binden sich an Staub.

Dennoch ist es nicht unmittelbar notwendig, den Boden zu entfernen, wenn sich schwarzer Kleber unter dem Parkett befindet.

Allerdings sollte eine regelmäßige und sorgfältige Kontrolle der Parkettoberfläche sowie ein Staubtest durchgeführt werden, um einer Freisetzung der Substanz vorzubeugen.

Will man allerdings auf Nummer sicher gehen, muss nicht nur das Parkett komplett entfernt, sondern auch der darunterliegende Estrich vollständig raus gestemmt werden, da ein Abschleifen des schwarzen Klebers aufgrund der Staubentwicklung nicht möglich ist.

Neben PAK und PCB kann auch Asbest in alten Parkettklebern enthalten sein, das insbesondere durch Abbruch- oder Schleifarbeiten freigesetzt werden kann. Renovierungen von Parkett mit asbesthaltigem Kleber sollten daher ausschließlich von Fachbetrieben durchgeführt werden, die entsprechend im Umgang mit Schadstoffen geschult sind.

☑️ Parkett kleben: Darauf kommt es an

Die Grundvoraussetzungen für das Kleben von Parkett sind ein trockener, sauberer und ebener Untergrund sowie optimale Raumbedingungen mit einer Temperatur von mindestens 16°C und 40 bis 60 % Luftfeuchtigkeit.

Bevor tatsächlich damit begonnen wird, das Parkett zu kleben, sollten die ersten drei Reihen des Parketts zunächst ohne Parkettkleber eingepasst werden.

So können die einzelnen Elemente entsprechend zugeschnitten und eventuelle Änderungen der Verlegerichtung vorgenommen werden.

Außerdem empfiehlt es sich, sich mit dem Auftragen des Parkettklebers zuvor auf einer Spanplatte vertraut zu machen. Grundsätzlich sind moderner Parkettkleber leicht zu verarbeiten, dennoch erfordert der Umgang mit dem Spachtel ein wenig Übung.

Bei der Verklebung des Parketts sollte etappenweise vorgegangen werden.

Da die meisten Parkettkleber eine gewisse Verarbeitungszeit (meist ca. 30 Minuten) haben, in der sie die optimale Klebekraft aufweisen, sollte immer nur jener Abschnitt mit Klebstoff eingestrichen werden, auf dem auch in dieser Zeit Parkett verlegt werden kann.

Ansonsten besteht das Risiko, dass die Haftfähigkeit nachlässt und der Parkettkleber wieder entfernt werden muss.

☑️ Wie wird Parkettkleber am besten aufgetragen?

Der Parkettkleber wird vollflächig und gleichmäßig auf den jeweiligen Bodenabschnitt aufgetragen.

Das Auftragen des Parkettklebers funktioniert am besten mit einer Zahnspachtel mit Dreieck-Zahnung. Welche Zahnung die Spachtel haben soll, hängt von der Art des Parkettklebers und dem zu verlegenden Parkett ab.

Die erforderliche Dicke des Parkettklebers und die dafür empfohlene Spachtelzahnung, ist normalerweise aus den Anwendungshinweisen des Klebers ersichtlich.

Darüber hinaus gibt es aber auch allgemein gültige Empfehlungen, welche Zahnspachtel für die unterschiedlichen Parkettarten verwendet werden sollten.

Diese lauten wie folgt:

B3: Mosaikparkett, 8-mm-Parkett

B5: 2-Schicht-Parkett bis 60 cm Länge, Lamparkett

B9: Fertigparkett, 10-mm-Parkett, Mehrschicht-Parkett

B11: Stabparkett bis 120 cm Länge, Mehrschichtparkett bis 60 cm Länge

B12: Tafelparkett, Dielen bis 60 cm, Mehrschichtparkett über 60 cm Länge

B15: Holzpflaster, Massivdielen ab 120 cm Länge und 12 cm Breite

☑️ Wie viel Parkettkleber wird benötigt?

Um den Verbrauch von Parkettkleber zu berechnen, ist die verbreitete Empfehlung, mit 1,2 kg pro Quadratmeter zu kalkulieren.

Der exakte Verbrauch kann allerdings je nach Produkt und Parkettart stark abweichen – daher sollten vor dem Kauf unbedingt die Herstellerhinweise hinsichtlich aufzutragender Parkettkleber-Dicke kontrolliert werden.

Eine weitere Kalkulationsbasis ist es, die Auftragsmenge der Zahnspachtel mit der Anzahl der Quadratmeter des zu verlegenden Parketts zu multiplizieren.

☑️ Was kosten Parkettkleber?

Auch tatsächliche Kosten für die errechnete Menge an Parkettkleber hängen vom jeweiligen Produkt ab. So gibt es kostengünstige Dispersionsklebstoffe bereits ab rund 3,50 Euro pro Kilo, Kunstharzkleber schlagen im Durchschnitt mit rund 7 Euro pro Kilo zu Buche, während hochwertige Parkettkleber aus Reaktionsharz durchaus mehr als 10 Euro pro Kilo kosten.

☑️ Parkettkleber entfernen

Wenn Parkett verklebt verlegt wird, ist damit früher oder später auch die Entfernung des Parkettklebers verbunden. Wie hoch der Aufwand dabei ist, hängt wiederum vom verwendeten Parkettkleber und der Parkettart ab.

Um kleinere Klebereste vom frisch verlegten Parkett zu entfernen, reichen meist einfache Reinigungstücher mit einem geringen Anteil an Lösungsmitteln.

Alternativ dazu können die – eventuell vorher mit einem Föhn angewärmten – Rückstände auch mit herkömmlichen Speiseöl behandelt werden.

Auch Möbelpolitur, Radierer aus Naturkautschuk oder reines Orangenöl können genauso helfen, wie spezielle Kleberentferner, Bremsenreiniger, Aceton oder Spiritus.

Größere Mengen an Parkettkleber können mit einer Schleifmaschine abgeschliffen werden. Wichtig ist es bei der Verlegung, den überschüssigen Parkettkleber möglichst zeitnah zu beseitigen, denn nach maximal 12 Stunden sind die meisten Klebstoffe vollständig ausgehärtet.

Sind jedoch vollflächige Klebereste nach der Entfernung von verklebtem Parkett zu entfernen, ist die Prozedur wesentlich aufwändiger.

☑️ Quellen & Verweise

  • https://www.parkett-schliff.de/welcher-parkettkleber-ist-der-richtige.html
  • https://diybook.at/bauen-renovieren/bodenlegerarbeiten-fliesenlegerarbeiten/holzboden-verlegen/parkett-verkleben-vollflaechige-verklebung
  • https://www.t-online.de/heim-garten/wohnen/id_54434266/parkett-verkleben-vorteile-und-nachteile.html
  • https://www.retol.at/blog/wissenswertes/klebstoffarten-fuer-parkett
  • https://diybook.at/werkzeug_material/werkzeugkunde/parkett-welchen-zahnspachtel-b11-b3-b15
  • https://www.parkettkaiser.de/de-de/materialrechner/
  • https://www.bz-berlin.de/artikel-archiv/altes-parkett-vorsicht-vor-dem-schwarzen-kleber
  • https://www.arguk.de/leistung/innenraum/Parkettkleber-Untersuchung-auf-PAK-und-andere-Schadstoffe.html
  • https://1a-produkte.de/parkettkleber/