Was tun, wenn der neue Rollrasen gelb wird?
Der frisch gemähte Rasen im Garten kann das Highlight in Ihrem Zuhause sein. Eine Spielwiese für Groß und Klein, oder auch Ihr persönlicher Rückzugsort. Wenn Sie frustriert sind, dass Ihr neuer Rollrasen bereits einen störrischen Gelbton angenommen hat, oder Ihr Traumrasen mit der Zeit eher eine abschreckende als einladende Wirkung erzielt, dann sind Sie hier genau richtig. Wir helfen Ihnen, die Ursache zu herauszufinden und erklären Ihnen, wie Sie aus einem gelben Rollrasen wieder ein grünes Paradies zaubern.
Falls Sie sich gerade fragen, wo der Unterschied zwischen „gelbem Rasen“ und „braunem Rasen“ liegt: Beide Begriffe werden als Synonyme verwendet. In diesem Artikel werden Sie also fündig, wenn Sie eine Lösung gegen gelben oder auch braunen Rollrasen suchen.
Welche Ursachen für gelben Rollrasen verantwortlich sein können
Machen Sie sich keine Gedanken, wenn Ihr Rasen in den Wintermonaten gelb wird, das ist ganz normal. Wenn die Bodentemperatur sinkt, dann lässt auch die Fotosynthese nach. Dieser Versorgungsmangel führt automatisch zum gelblichen Farbton. Kopf hoch, Ihr Rasen wird wieder in einem satten Grün erstrahlen, sobald es wieder wärmer wird und die Versorgung wieder auf Hochtouren läuft.
Sie sollten es besser nicht auf die leichte Schulter nehmen, wenn Ihr Rasen in den warmen Monaten in einzelnen Bereichen oder auch vollflächig den Farbton verändert. Wenn Sie nicht eingreifen, können die Soden dauerhaft beschädigt werden und im schlimmsten Fall absterben. Prüfen Sie die folgenden Ursachen, die zum gelben Rasen führen können und treffen Sie geeignete Maßnahmen, um Ihren Rasen schnellstmöglich wieder auf Vordermann zu bekommen.
Wassermangel
Wenn der Wasserbedarf Ihres Rollrasens nicht gedeckt ist, verliert er seine kraftvolle Farbe. Vor allem in der Anfangszeit benötigt Ihr neuer Rasen viel Wasser. Schalten Sie am besten den Rasensprenger an, bis der Boden gut bewässert ist. Es dauert ca. eine Woche bis zur Verwurzelung. Heben Sie bis dahin Ecken der Rasensoden an und ertasten Sie mit dem Finger, ob die Feuchtigkeit passt. Wenn die Wetterfee für einen Regenschauer von einer guten halben Stunde sorgt, sollte das den Rasensprenger ersetzen.
Typische Symptome:
- Blätter werden von der Blattspitze ausgehend braun
- Braune Blattteile trocknen schnell aus
- Liegende Halme
Mögliche Ursachen:
- Rasen wird zu selten gegossen
- Rasen ist mit Falten oder Hohlstellen ausgelegt worden
- Kein/schlechter Kontakt zwischen Rasen und Untergrund
- Bodenverdichtung ist zu hoch
Abhilfe schaffen:
- Rasen öfter/stärker bewässern
- Rasensode abnehmen und auffüllen, um Hohlstellen zu entfernen
- Erneut anwalzen, um vollflächigen Bodenkontakt herzustellen
- Rasen und Unterboden mulchen, um das Wurzelwachstum zu unterstützen
Zu Beginn kann es vorkommen, dass der Teil des Rasens entlang der Rolle gelb wird, oder die Teile zwischen den einzelnen Bahnen immer größer werden. Wenn Sie jetzt nichts unternehmen, sorgt der Wassermangel zum Zusammenziehen der Soden, wodurch die Luft in den Zwischenräumen den Rasen austrocknet und er schlimmstenfalls abstirbt. Sorgen Sie dafür, dass die Rasenteile wieder zusammenwachsen, indem Sie sie ausreichend bewässern.
Zu viel Wasser
Nachdem Sie jetzt wissen, dass Wassermangel Ihren Rasen beschädigen kann, denken Sie bitte nicht „besser zu viel als zu wenig“. So einfach ist das leider nicht, denn auch Staunässe kann Ihnen Ihr geliebtes Grün rauben. Gerade im Herbst, wenn das Laub die nächste Saison einleitet, sollten Sie aufmerksam sein. So traumhaft schön eine herbstliche Landschaft auch aussehen mag, Ihren Rasen kann dies zur Atemnot zwingen.
Typische Symptome:
- Halme sind gleichmäßig verfärbt
Mögliche Ursachen:
- Rasen wird zu oft/intensiv gegossen
- Nasses Herbstlaub
- Schlechte Wetterbedingungen
Abhilfe schaffen:
- Rasen seltener/weniger bewässern
- Rasen regelmäßig abkehren
- Sand beimengen
Die optimale Wassermenge
- Verlegung im Frühjahr oder Herbst: Bewässerung wöchentlich dreimal mit jeweils 10 – 12 l/m²
- Verlegung im Hochsommer: Bewässerung täglich mit mindestens 10 l/m²
- Nach ca. 6 Wochen: Bewässerung zweimal pro Woche mit 25 – 30 l/m²
Nährstoffmangel
Nährstoffmangel ist einer der häufigsten Gründe für gelben Rasen. Neuer Rasen braucht unbedingt Nährstoffe, um sich zu regenerieren, sich zu verwurzeln und zu wachsen.
Typische Symptome:
- Kraftlose und liegende Blätter mit zunehmender Verfärbung
Mögliche Ursachen:
- Nährstoffarmer Boden
- Kein/schlechter Bodenkontakt zwischen Rasen und Untergrund
Abhilfe schaffen:
- Zugabe von Dünger/Vitalisierungskuren
- Rasensode abnehmen und auffüllen, um Hohlstellen zu entfernen
- Erneut anwalzen, um vollflächigen Bodenkontakt herzustellen
Zu viel Dünger
Auch beim Düngen ist zu viel genauso schlecht wie zu wenig. Wenn Rollrasen zu viele Nährstoffe erhält, kann ihn die Verstoffwechselung überfordern. Achten Sie daher unbedingt auf eine angemessene Düngung.
Typische Symptome:
- Gelbe Flecken im Rasen
Mögliche Ursachen:
- Zugabe von mehr Dünger – und damit mehr Nährstoffen – als der Rasen verstoffwechseln kann
Abhilfe schaffen:
- Langzeit-Dünger verwenden
Wie Sie den Rollrasen ausgewogen düngen
Düngen Sie am besten nicht bei direkter Sonneneinstrahlung, um Verbrennungen zu vermeiden. Das würde gelbe Flecken auf dem Rasen hinterlassen. Der Rasen sollte nach ungefähr vier Wochen das erste Mal mit Rollrasen-Dünger gedüngt werden. Schalten Sie anschließend den Rasensprenger ein, damit die Bestandteile vom Rasen komplett aufgenommen werden können. Bis zum Herbst sollten Sie alle 6 bis 8 Wochen nachlegen. Sie können am Ende der warmen Sommermonate einen speziellen Herbst-Dünger verwenden, der besonders viel Kalium enthält.
Übersäuerung
Was braucht Rasen, um in einem satten Grün zu erstrahlen? Einen pH-Wert zwischen 6 und 7! Andernfalls nutzen Moose die Bodensäuerung, um sich rasch auszubreiten. Genau das tritt meist im Frühjahr auf, sobald der Boden nach einem kalten Winter langsam wieder auftaut.
Typische Symptome:
- Rasen verfilzt großflächig
Mögliche Ursachen:
- Boden ist zu sauer (ab einem pH-Wert von 5,5 wird es kritisch)
- Schnelle Ausbreitung von gelbem Moos
Abhilfe schaffen:
- Vertikutieren
- pH-Wert testen
- Kalk zugeben
Bei neuem Rollrasen reicht es in der Regel aus, das Moos mit einem Rechen zusammenzukehren. Wenn sich schon sehr viel Moos ausgebreitet hat, können Sie zu einem Vertikutierer greifen. Gehen Sie nun im Schachbrettmuster vor und kehren Sie das Moos vollständig ab. Testen Sie dann mit einem Teststreifen, ob Sie den pH-Wert anheben sollten. Zeigt der Test einen ph-Wert unter 6 an, dann sollten Sie mit Rasenkalk nachhelfen, um die Säure zu neutralisieren. Bewässern Sie den Rasen anschließend, damit der Kalk vom Rasen vollständig aufgenommen werden kann.
Falsches Rasenmähen
Begehen Sie bitte nicht den Fehler, den nagelneuen Rasen direkt zu mähen! Lassen Sie ihn erstmal ankommen und gönnen Sie ihm ein wenig Zeit zum Regenerieren. Mähen Sie frühestens nach einer Woche das erste Mal den Rasen. Mähen Sie beim ersten Mal am besten auf zwei Etappen bis zum gewünschten Ergebnis. Zukünftige Mäharbeiten planen Sie am besten wöchentlich ein.
Typische Symptome:
- Verfärbung von den Blattspitzen
Mögliche Ursachen:
- Rasen wurde in der Anfangszeit zu oft gemäht
- Rasen wurde zu kurz geschnitten
- Rasen wurde zu früh nach dem Winter gemäht
Abhilfe schaffen:
- Rasen in der Anfangszeit nicht auf weniger als 5 cm kürzen
Tierurin
Typische Symptome:
- Gelbe Flecken im Rasen
Mögliche Ursachen:
- (Haus)tier markiert im Garten regelmäßig das Revier oder erledigt sein Geschäft
Abhilfe schaffen:
- Haustiere im Garten im Auge behalten und entsprechende Stellen direkt mit Wasser reinigen
Welche langfristigen Maßnahmen gelben Rollrasen vorbeugen können
Na wunderbar, jetzt wissen Sie, wann Sie welche Sofortmaßnahmen ergreifen sollten. Abschließend sollten Sie auch noch wissen, was Sie vorsorglich tun können, um Ihren Rollrasen vor einer Verfärbung zu schützen.
Regelmäßig Vertikutieren
Durch die Fotosynthese entsteht Chlorophyll, was für das satte Grün verantwortlich ist. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Rasen immer genügend Sonnenstrahlen abbekommt und frei atmen kann.
Regelmäßig Kalken (pH-Wert beachten!)
Durch regelmäßiges Kalken im Frühjahr können Sie zukünftigen Vergilbungen vorbeugen. Je nachdem wie leicht oder schwer der Boden ist, sollten Sie alle 3 bis 4 Jahre, oder aber alle 2 Jahre entkalken.