Ist Parkett für Hunde und Katzen geeignet?
Viele Hunde- und Katzenbesitzer stellen sich die Frage, ob sich Parkettböden und Haustiere vertragen.
Vierbeinige Mitbewohner sollen sich wohlfühlen, gleichzeitig sollte der Boden nicht beschädigt werden.
Die Kombination Parkett und Katze ist fast immer unbedenklich. Bei Parkett und Hund sieht es ein wenig kritischer aus.
Die Holzart und die Oberflächenbehandlung sollten so gewählt werden, dass keine Schäden auftreten.
Das Problem mit Tierkrallen
Katzen ziehen beim Laufen die Krallen ein und bewegen sich auf jedem Boden nahezu lautlos.
Kratzspuren am Boden verursachen Katzen nicht. Allerdings sind Katzenkrallen für viele andere Materialien in der Wohnung eine Gefahr: Alle rauen Oberflächen regen zum Kratzen und Schärfen der Krallen an.
Mit einem Kratzbaum kann man diese Herausforderung entschärfen, außerdem können die Krallen mit einer speziellen Zange schonend gekürzt werden.
Mit einem Parkettboden kommt eine Katze gut zurecht. Junge und lebhafte Tiere genießen die glatte Oberfläche sogar besonders und nutzen sie zum ausgiebigen Toben.
Doch wie sieht es bei dem Thema Krallen, Parkett und Hund aus?
Hundekrallen können nicht eingezogen werden und hinterlassen oft Kratzspuren.
Vor allem dann, wenn es sich um einen großen und schweren Hund handelt, bilden sich auf dem Parkett schnell Kratzer.
Ein versiegelter Boden ist empfindlicher als geöltes Parkett. Ein geölter Boden kann nachgeölt werden, kleinere Kratzer lassen sich wegpolieren.
Außer der Schwierigkeit, die durch Parkett und Hundekrallen entstehen, verursachen Hunde mehr Laufgeräusche als Katzen.
Man hört auf einem Parkettboden jedes Tapsen, Springen und schnelles Laufen. Als Hundeliebhaber nimmt man diese Geräusche meist gern in Kauf – wer jedoch besonders ruhebedürftig ist, kann die Hauptlaufstrecke des Hundes in der Wohnung mit einem Teppich abdecken.
Wenn das Haustier noch nicht stubenrein ist
Ein weiteres Problem tritt auf, wenn junge Tiere noch nicht stubenrein sind.
Holz reagiert sehr empfindlich auf Urin, die Tierart spielt dabei keine Rolle. Besonders kritisch ist das bei Eichenparkett. Die Ursache ist die im Eichenholz enthaltene Gerbsäure.
Die chemische Reaktion von Gerbsäure und Urin bildet hässliche, schwarze Flecken. Die Verfärbung reicht mehrere Millimeter in das Holz hinein, Abschleifen ist daher keine Option. Die betroffenen Parkettstäbe müssen ausgetauscht werden. Auch andere Holzarten, zum Beispiel Buche oder Akazie, zeigen ähnliche Reaktionen, wenn Tierurin auf Parkett trifft.
Hier hilft nur eines:
den Boden sorgfältig abdecken, bis das Haustier die Körperfunktionen vollständig unter Kontrolle hat.
Und sollte doch einmal ein Missgeschick passieren, wischt man das Malheur so schnell wie möglich weg.
Je weniger Zeit die Flüssigkeit hat, um in den Parkettboden einzudringen, umso geringer ist der Schaden.
Das Problem kann bei kranken oder alten Tieren erneut auftreten. Am besten sorgt man als Tierliebhaber vor, wenn man den Mitbewohner gut beobachtet. Dann können im Bedarfsfall Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden!
Es gibt aber auch gute Nachrichten bei der Frage, wie sich Parkett und Hund oder Katze vertragen.
Beim Thema „Parkett und Tierhaare“ schneidet der Bodenbelag im Vergleich mit einem Teppichboden sehr gut ab.
Dass Haustiere Haare verlieren, lässt sich nicht verhindern. Von einem Parkettboden sind die Haare jedoch blitzschnell z.B. mit einem Sauger entfernt.
Dafür ist ein trockener Wischmopp sehr gut geeignet, die Tierhaare lassen sich damit ganz unkompliziert aufnehmen. Im Handel gibt es außerdem spezielle Staubtücher, mit denen Tierhaare im Handumdrehen beseitigt sind.
Welches Parkett ist für Hunde geeignet?
Ein Parkettboden hat zahlreiche Vorteile. Vor dem Kauf ist es wichtig zu überlegen, welchen Ansprüchen der Boden genügen soll.
Wird der Raum stark strapaziert, sind Haustiere und/oder Kinder vorhanden? Man informiert sich am besten gründlich über verschiedene Holz- und Parkettarten sowie deren Eigenschaften.
Bei einem Fachbetrieb erhalten interessierte Kunden die gewünschte Auskunft. Mit welchem Parkett Preis muss gerechnet werden? Kann man das Parkett selbst verlegen oder ist die fachmännische Hilfe beim Dielen verlegen besser?
Massivholzparkett eignet sich gut für Hunde und andere Haustiere, wenn bestimmte Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden. Ein geölter Boden lässt sich gut pflegen, und sollten doch nach einiger Zeit Kratzspuren sichtbar sein, kann geöltes Parkett gut nachbehandelt werden.
Die Wahl der Holzart ist ebenfalls wichtig. Mit einem harten Holz für den Parkettboden gehen Hundebesitzer auf Nummer Sicher. Weichhözer sind beispielsweise alle Nadelhölzer, die aber für einen Holzboden ohnehin nur selten infrage kommen.
Hartholz wie Buche, Eiche oder Esche ist gut geeignet, wenn man Parkett kaufen möchte und überlegt, welches Parkett mit einem Hund gut harmoniert. Geöltes Parkett scheint hier besser als versiegeltes Parkett. Hier können Kratzspuren wegpoliert werden, und eine komplette Renovierung ist ebenfalls einfacher.
Manchmal führt ein glatter Parkettboden dazu, dass der Hund ausrutscht. Das kann – je nach Temperament des Hundes – zu unterschiedlichen Situationen führen.
Ein junger Hund findet es vielleicht toll, er nutzt den Parkettboden als zusätzliche Spielfläche. Alte Hunde, die eventuell Probleme mit dem Gleichgewichtssinn oder generell mit der Fortbewegung haben, werden noch unsicherer.
In beiden Fällen lohnt es sich, einen Versuch mit ABS-Söckchen zu machen. Was bei kleinen Kindern hilfreich ist, kann auch dem Hund das Leben in der Wohnung erleichtern. Die Anti-Rutsch-Noppen auf der Unterseite sorgen für einen sicheren Halt auf einem glatten Holzboden.
Leon Baum ist Fachautor für alle Themen rund um Parkett und andere Bodenbeläge. Leon Baum ist Parkettlegermeister und seit 2009 im Parkett- und Bodenleger-Gewerbe tätig. Er veröffentlicht Fachartikel auf Parkett-Profis.de und ist aktives Mitglied in der Bodenleger-Community auf LinkedIn.
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