Anleitung: So düngen Sie Ihren Rollrasen richtig

Anleitung: So düngen Sie Ihren Rollrasen richtig

Braucht Ihr Rasen Dünger, oder wird das von alleine wieder? Und wenn ja, wann sollten Sie düngen und wie viel? Wenn Sie sich in diesem Moment genau diese Fragen stellen, sind Sie hier genau richtig.

Wenn ich um Rat gebeten werde, lautet meine Antwort immer gleich. Es gibt zwei Gründe, wieso Sie Ihren Rasen düngen sollten: Entweder zeigt der ausgelaugte Rasen Mangelerscheinungen, oder der pH-Wert stimmt nicht. In diesem Artikel erfahren Sie, woran Sie erkennen, was Ihr Rasen gerade braucht und wie Sie ihn im Nu wieder zum Strahlen bringen.

Wann Sie Rollrasen düngen sollten

Wann Sie Rollrasen düngen sollten

1. Das erste Mal düngen

Am besten streuen Sie noch vor der Verlegung des Rasens Starterdünger aus. Er hilft dem Rasen bei der Verwurzelung mit dem Boden. Etwa vier Wochen nachdem Ihr Rasen verlegt wurde, sollten Sie ihn das erste Mal „von oben“ düngen.

2. Allgemeine Düngung

Üblich ist es, jeweils im Frühjahr und im Herbst zu düngen. Im Frühjahr wächst Ihr Rasen besonders stark, daher benötigt er mehr Nährstoffe als sonst. Die Herbstdüngung dient der Vorbereitung auf die Überwinterung. Die ausreichende Nährstoffzufuhr ist wichtig, damit Ihr Rasen den Winter gut übersteht.

Am besten haben Sie das ganze Jahr über ein Auge auf Ihren Rasen. Es kann nämlich durchaus sein, dass sich Ihr Rasen z. B. im Sommer ebenfalls nach einer Extraportion Dünger sehnt. Woran Sie Mangelerscheinungen erkennen, beschreibe ich etwas weiter unten im Text.

3. Der beste Zeitpunkt, um Ihren Rollrasen zu düngen

Ganz pauschal lässt sich natürlich nicht sagen, wann der beste Zeitpunkt ist, einen Rollrasen zu düngen. Meine Erfahrungswerte ergeben allerdings ein schlüssiges Muster. Sehen Sie meine Übersicht daher bitte als Empfehlung und orientieren Sie sich immer an den individuellen Bedingungen.

  • Zierrasen: Jährliche Düngung im März/April oder September/Oktober
  • Sport- und Spielrasen: Jährliche Düngung im März, Mai, August oder Oktober
  • Schattenrasen: Jährliche Düngung im März/April, Juni/Juli oder September/Oktober

Wie viel Dünger Sie Ihrem Rollrasen geben sollten

Wie viel Dünger Sie Ihrem Rollrasen geben sollten

Lernen Sie die Sprache Ihres Rasens zu verstehen, denn zu viel Dünger kann Ihrem Rollrasen schaden!

Sie sollten stets in dichtes und sattgrünes Gras blicken. Wenn das nicht der Fall ist, oder sich Unkraut in Ihrem Garten breit macht, ist das ein Zeichen von Nährstoffmangel. Das kann eintreten, wenn er häufig als Spielwiese, Outdoor-Fitness-Oase oder für das Feiern von Festen verwendet wird. In diesem Fall dürfen Sie gerne großzügiger düngen.

Achten Sie auf die Unterschiede zwischen mineralischen und organischen Düngemitteln. Zu viel von mineralischem Dünger kann nämlich unschöne Verbrennungen im Rasen verursachen. Anders ist das bei organischem Dünger: Zu viel davon schadet dem Rasen nicht, doch es bringt ihm auch nichts.

Welchen Dünger Sie Ihrem Rollrasen geben sollten

Welchen Dünger Sie Ihrem Rollrasen geben sollten

1. Frühjahr vs. Herbst

  • Frühjahr: Im Frühjahr ist Ihr Rasen in der Wachstumsphase. Wie Sie wissen, brauchen unsere Muskeln Proteine zum Wachsen. Ihr Rasen dagegen benötigt in dieser Phase besonders viel Stickstoff. Geben Sie ihm daher einen Mineralienmix mit einem hohen Stickstoffanteil. Ein hoher Phosphoranteil sorgt außerdem für eine satte Farbe.
  • Herbst: Im Herbst wird der Rasen wintertauglich gemacht. Um den Winter gut zu überstehen, sollte der Herbstdünger besonders reich an Kalium sein.

2. Mineralisch vs. Organisch

Der Booster für Ihren Rasen

Mineralischer Dünger ist die beste Sofortmaßnahme, um akute Mangelerscheinungen zu beheben. Allerdings hält die Wirkung nicht allzu lange an. Folgedüngungen und Bewässerungen sind daher unumgänglich.

Für die Herstellung von mineralischem Dünger wird entweder viel Energie gebraucht, oder der Abbau fossiler Ressourcen, die nur in begrenzter Zahl zur Verfügung stehen, gefordert. Viele Menschen stehen mineralischem Dünger daher kritisch gegenüber. Dieser Umweltaspekt könnte Ihre Wahl ebenfalls beeinträchtigen.

Die nachhaltige Alternative

Wenn Sie mich fragen, sollte organischer Dünger Ihr Standarddünger sein: Ihr Rasen freut sich über einen hohen Stickstoffanteil und einer Mischung aus Pflanzenabfällen und Materialien tierischen Ursprungs. Ein guter organischer Dünger ist z. B. Ihr Kompost.

Er kann seine Wirkung nicht so schnell entfalten wie mineralischer Dünger, da er im Boden zunächst von Mikroorganismen zersetzt werden muss. Dafür hält die Wirkung länger an. Außerdem sind Schäden durch eine Überdüngung von vornherein ausgeschlossen. Die organischen Substanzen bewahren oder steigern sogar die Qualität des Bodens. Sie sorgen für eine gleichmäßige Verteilung von Wasser und Nährstoffen im Rasen.

Wer seinen Rasen stets mit organischem Dünger versorgt, kann weitestgehend auf mineralischen Dünger verzichten.

Wie Sie Rollrasen richtig düngen

Wie Sie Rollrasen richtig düngen

Durch regelmäßiges Vertikutieren wird Ihr Boden aufgelockert und unerwünschte Gräser wie Moos und Unkraut werden entfernt. Dadurch kann der Boden die Nährstoffe aus dem Dünger besser aufnehmen. Lesen Sie in meinem Artikel alles darüber, wie Sie Rollrasen richtig vertikutieren.

Was Sie benötigen:

  • Vertikutierer
  • Gießrand oder Rasensprenger
  • Dünger
  • Ggf. Streuwagen

Wie Sie vorgehen:

  1. Vertikutieren und mähen Sie den Rasen frisch vor dem Düngen.
  2. Sorgen Sie für eine möglichst trockene (aber nicht ausgetrocknete!) Rasenfläche.
  3. Verteilen Sie den Dünger möglichst gleichmäßig mit der Hand oder einem Hilfsmittel. Sie können z. B. einen Streuwagen verwenden. Streuen Sie etwa 80 – 120 g Dünger pro Quadratmeter aus (falls die Herstellerempfehlung nichts Gegenteiliges sagt).
  4. Bewässern Sie den Rasen.
  5. Gießen Sie den Rasen am Abend in den darauffolgenden Tagen bis Sie keine Körner mehr sehen. Regenwetter kann Ihnen diesen Schritt ersparen.

Was Sie gegen Moos machen können

Was Sie gegen Moos machen können

Wenn sich viel Moos auf Ihrem Rasen ausbreitet, dann kann das ein Zeichen von Bodenübersäuerung sein. Überprüfen Sie den pH-Wert Ihres Bodens mit einem pH-Test. Sollte der pH-Wert unter 5,5 liegen, dann sollten Sie den Rasen kalken.