Anleitung: Rollrasen selbst verlegen
Rollrasen ist eine wunderbare Alternative zum Saatrasen für jeden Hobbygärtner und Laien. Wenn Sie ihn trotz des notwendigen Körpereinsatzes selbst verlegen möchten, können Sie bereits am nächsten Tag Ihr grünes Glück bestaunen.
Sie wissen noch gar nicht so recht, was auf Sie zukommt? Diese Anleitungen gibt Ihnen einen Einblick. Mit der Schritt-für-Schritt-Anleitung verlegen Sie Ihren Rasen so schnell und einfach wie möglich. Freuen Sie sich auf einen dichten und sattgrünen Rasen.
Wann Sie Rollrasen verlegen sollten
Möglich ist das fast immer. Wer gerne im Regen herumwerkelt, kann theoretisch auch an einem Regentag den Rollrasen verlegen.
Die Verlegung erfordert Einsatz von Ihnen und dem Rasen. Unterschätzen Sie darum nicht die Wahl der Jahreszeit. Sie sollten extrem heiße und auch besonders frostige Tage vermeiden.
Die meisten entscheiden sich für einen angenehm warmen Tag im Frühjahr. Das bietet zum einen den Vorteil, dass die Temperatur sowohl für Sie als auch für den Rasen passt. Außerdem hat der Rasen ausreichend Erholungszeit von den Strapazen bis zum frostigen Winter.
Wie Sie Rollrasen verlegen sollten
Glücklicherweise müssen Sie keine großen Anschaffungen vornehmen, um die Verlegung selbst vorzunehmen. Die benötigten Werkzeuge und Hilfsmittel sind in den meisten Haushalten bereits vorhanden.
Was Sie brauchen:
- Rollrasen
- Handschuhe
- Rechen
- Messer
- Starterdünger
- Ggf. Spaten oder Sodenschneider
- Ggf. Rasenwalze und Bodenfräse Ggf. Sand, Humus oder Kalk
Die Schritt-für-Schritt-Anleitung
Schritt #1: Boden vorbereiten
Falls das Endergebnis Ihrer Arbeit eine bestimmte Höhe haben soll, achten Sie bei der Vorbereitung schon darauf. Die Rasensode selbst ist ca. 3 cm hoch.
Den neuen Rollrasen auf einem alten Rasen verlegen? Keine gute Idee! Falls Sie also bereits einen Rasen an der entsprechenden Stelle platziert haben, sollten Sie ihn rechtzeitig entfernen. Je nach Größe der Fläche können Sie dafür zu einem Spaten oder Sodenschneider greifen.
Überprüfen Sie die Bodenqualität und verbessern Sie sie gegebenenfalls mit Mutterboden. Bei lehmigem und schwerem Boden empfiehlt es sich, Sand einzuarbeiten. Ist der Boden zu leicht und sandig, so fügen Sie am besten Humus hinzu.
Zu guter Letzt sollten Sie mit einem Teststreifen den pH-Wert ermitteln und eventuell Kalk einarbeiten.
Schritt #2: Boden lockern
Damit das Wasser, mit dem der Rollrasen später bewässert wird, gut einsickern kann, muss der Boden vorm Verlegen gelockert werden. Dafür sollten Sie mindestens spatentief in den Boden eindringen.
Vermischen Sie dabei nicht den Oberboden mit dem Unterboden! Sollte der dunkle Oberboden nicht mehr da sein, sollten Sie ihn ca. 15 cm dick neu auftragen.
Schritt #3: Boden von Unkraut befreien
Mit dem Rechen können Sie sämtliche unerwünschte Gäste wie Unkraut beseitigen. Entfernen Sie Steine, Erdklumpen und alles, was hier nichts zu suchen hat. Der Rasen braucht einen durchlässigen und sandigen Lehmboden, um zu wachsen.
Geben Sie dem Boden anschließend bis zu 3 Wochen Erholungszeit, in der er sich setzen und sich verdichten kann.
Schritt #4: Boden erneut von Unkraut befreien
Da die Samen im Boden weiterkeimen, wächst gleich wieder neues Unkraut nach. Reinigen Sie den Boden daher 2 oder 3 Tage vorm Verlegen erneut.
Schritt #5: Boden mit Starterdünger düngen
Ihr neuer Rasen hat eine Extraportion Nährstoffe verdient. Verteilen Sie den Starterdünger mit einem Rechen auf dem Boden und arbeiten Sie ihn sanft ein.
Schritt #6: Boden ebenen
Begradigen Sie mit der Gartenwalze den Boden. Ein weiterer Vorteil der Walze: Sie stellt sicher, dass der Untergrund nicht zu locker ist und auch die letzten Erdklumpen erfolgreich entfernt werden. Das Anwalzen ermöglicht dem Boden nach dem Lockern wieder die nötige Dichte. Anschließend können Sie mit dem Rechen Unebenheiten wie Dellen und Hügel korrigieren.
Das ist anstrengend für Ihren Boden. Gönnen Sie ihm danach eine Woche Ruhezeit.
Schritt #7: Rollrasen verlegen
Der Rollrasen wird ganz frisch vor der Auslieferung geschält. Die Kühlung vorm Transport hält ihn eine ganze Weile frisch. Das ist wichtig, damit der Rasen gut anwächst. Er sollte bestenfalls gleich nach Anlieferung verarbeitet werden (spätestens innerhalb von 24 Stunden).
Sollten Sie die Verlegung nicht rechtzeitig schaffen, so können Sie ihn zwischenlagern. Legen Sie die einzelnen Rollen nebeneinander im Garten aus. Wenn die Sonne in dieser Zeit intensiver ist, lagern Sie sie besser im Schatten nebeneinander.
Schritt #8: Boden aufrauen und anfeuchten
Rauen Sie den Boden mit dem Rechen vorsichtig auf und feuchten Sie ihn an, kurz bevor die Rollen verlegt werden. Das hilft dem Rasen beim Anwachsen.
Schritt #9: Rasen verlegen
Starten Sie mit dem Verlegen am besten am hintersten Eck der Gartenfläche, damit Sie den neuen Rasen nicht betreten müssen. Falls Sie den Rasen doch einmal betreten sollten, legen Sie zuerst Bretter aus, auf denen Sie von A nach B kommen.
Legen Sie die einzelnen Rasensoden direkt aneinander. Vermeiden Sie dabei das Kreuzen oder Überlappen der Rollen. Es gibt eine einzige Ausnahme: Bei starkem Sonnenschein und Wind dürfen sie leicht überlappen. Achten Sie darauf, dass die äußeren Soden nicht offen liegen. Mit etwas Erde können Sie sie vor dem Austrocknen bewahren.
Rollen Sie den Rasen Rolle für Rolle aus. Mit einem Messer können Sie die Stücke zurechtschneiden bis sie in jede Ecke passen. Werfen Sie die Endstücke nicht zu früh weg. Damit können Sie sich am Ende den Feinarbeiten widmen.
Legen Sie auch Bretter über dem vorbereiteten Boden aus, wenn Sie währenddessen die Rasenrollen transportieren möchten.
Schritt #10: Rasen walzen
Um den Rasen mit dem Boden zu verbinden, walzen Sie nun über den Rasen. Walzen Sie die Fläche quer und längs.
Schritt #11: Der Feinschliff
Zücken Sie erneut das Messer und entfernen Sie alle Überstände.
Schritt #12: Rasen bewässern
Bewässern Sie die Rasenfläche. Innerhalb der nächsten 14 Tage sollten Sie den Rasen wurzeltief feucht halten.
Schritt #13: Rasen mähen, düngen und vertikutieren
Beachten Sie dabei unbedingt meine Anleitung zur Rollrasenpflege und die Hilfestellung beim Vertikutieren.
Leon Baum ist Fachautor für alle Themen rund um Parkett und andere Bodenbeläge. Leon Baum ist Parkettlegermeister und seit 2009 im Parkett- und Bodenleger-Gewerbe tätig. Er veröffentlicht Fachartikel auf Parkett-Profis.de und ist aktives Mitglied in der Bodenleger-Community auf LinkedIn.